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Snevern Jungs von Volkslauf ausschließen!

6. August 2007 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - lokal

SJ von Volkslauf ausschließen!

Schneverdingen.  Am 13.8.07 beschloss der Stadtrat gegen die Stimmen von SWG und Bürgermeister Kasch (CDU) eine Resolution, in der die lokalen Vereine aufgefordert werden, Rechtsextremismus nicht zuzulassen. Auch die CDU kritisierte heftig die Position des Bürgermeisters. Übrigens sind die 2 Ratsherren der SWG - Wählergemeinschaft als Gewerkschafter bekannt, Kuhnke früher als couragierter Betriebsratsvorsitzender, sein SWG-Kollege heute als Personalratsmitglied bei der Polizei.

In einem Beitrag im Rat zur Debatte um die Resolution, forderte der Grüne Christoffer Schmidt, die Resolution gerade dort umzusetzen, wo Ratsmitglieder in Vereinen Verantwortung tragen.

Nun ist SPD-Ratsherr H. J. Thömen auch Vorsitzender des TV Jahn, welcher Veranstalter des Volkslaufes am 25.8.07 ist. Vom DGB aufgefordert, die Kameradschaft «Snevern Jungs» nicht zum Volkslauf zuzulassen - woran sie bereits 2005 und 2006 teilnahmen - antwortet er, dass das nicht möglich sei: «Dafür gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen keine gerichtliche Handhabe». Und weiter: «Wir werden jedoch einige Maßnahmen ergreifen, so dass gewährleistet ist, dass keine Abzeichen getragen werden, die eine Strafverfolgung nach sich ziehen». (sh. Heide-Kurier 15.8.07 Seite 1 und 9)

Wenn Nazis trotz der Ratsresolution am Volkslauf teilnehmen können, bedeutet das, dass diese Resolution lediglich ein Papiertiger ist. Wenn Nazis trotz Resolution, trotz öffentlicher Forderungen ihre Teilnahme in welcher Verkleidung auch immer zu verhindern, am Volkslauf teilnehmen - dann hat das für die Nazis eine Propagandawirkung, verschafft ihnen Zuspruch bei potenziellen Anhängern und vergrößert ihren Einfluss. Demokraten, die meinen, eine papierne Resolution reicht, finden die Lacher auf Seiten der Nazis. Ernstgemeinter Antifaschismus muss zum eigenen Wort stehen. Nazis bekämpfen, ihnen keine Bühne bieten, heißt, sie politisch zu bekämpfen. Das ist der «Kampf um die Köpfe», soziale Politik ohne Ausgrenzungen und Verhinderung der Möglichkeiten für Nazis. Nazis wie Demokraten gleichberechtigt zu behandeln, heißt, ihre verbrecherische Ideologie als ganz «normal» zu behandeln.

Bereits heute trauen sich etliche Menschen auch in Schneverdingen nicht, sich mit ihrem Gesicht und ihrem Namen gegen Nazis zu stellen, verzichten auf Leserbriefe, verstecken sich vor Nazi-Blicken bei Veranstaltungen. Diese Furcht ist leider gerechtfertigt. Schon zu oft haben Nazi-Gegner im Stillen und Dunkeln Drohungen oder Schläge erhalten.

Der Führer der «Snevern Jungs», Matthias Behrens, wird in der NPD als möglicher Landtagskandidat für den Wahlkreis Soltau oder Fallingbostel gehandelt. Einen, problemlos vom Rathaus genehmigten, NPD-Stand gab es in Schneverdingen bereits am 9.6.07 - es war der erste in diesem Wahlkampf in ganz Niedersachsen und wurde von «Snevern Jungs» durchgeführt.

Der TV Jahn ist gut beraten, die Kameraden nicht beim Volkslauf zuzulassen.

Schon seit Längerem sind etliche überregionale Medien an den «Snevern Jungs» interessiert. Und das gerade deshalb, weil sie nicht auf den ersten Blick als Schläger und Verbrecher zu erkennen sind, sondern weil sie mit ihrer Akzeptanzpolitik (Umweltaktionen, Preisskat,Blutspenden etc) als «nette Nazis» von nebenan, sich ein gutes Image in der Mitte der Gesellschaft besorgen.

... Wie wäre es, wenn alle, die sich beim Volkslauf anmelden, die Rats-Resolution gegen Rechtsextremismus unterschreiben? Das ist gut gegen Nazis und gut für Schneverdingen!

H-D Charly Braun

Mitglied des DGB-Regionsvorstandes NO-Niedersachsen und Verantwortlicher des DGB-Niedersachsen für die Jugendarbeit des Landesjugendringes in Bergen-Belsen

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