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NDR.de 24.7.13 -- Hanebuth wird auf Mallorca verhört

24. Juli 2013 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Hells Angels & Neonazis

Frank Hanebuth wird auf Mallorca vernommen
von Angelika Henkel und Stefan Schölermann
Vermummte Polizisten führen festgenommene Rocker zum Abtransport in Autos. Hubschrauber kreisen, aus Garagen von großen Villen werden beschlagnahmte Motorräder gerollt. Es ist ein Großeinsatz der spanischen Polizei, der bis nach Hannover Kreise zieht. 31 Örtlichkeiten auf der Insel wurden durchsucht, 25 "Hells Angels" festgenommen, unter ihnen auch Frank Hanebuth aus Hannover, der langjährige Chef des geschlossenen Charters Hannover, der inzwischen einem mallorquinischen "Hells Angels"-Charter angehört. Auch zwei weitere festgenommene "Hells Angels" sollen nach Informationen des NDR aus Niedersachsen kommen.
Razzia gegen "Hells Angels" auf Mallorca
Niedersachsen 18.00 - 23.07.2013 18:00 Uhr - Autor/in: Antje Wöhnke
25 "Hells Angels"-Mitglieder wurden von der spanischen Polizei auf Mallorca festgenommen. Unter ihnen befindet sich auch der ehemalige Chef des Hannover-Chapters, Frank Hanebuth.
Vorwürfe: Drogenhandel, Erpressung, Totschlag
Mitten unter den spanischen Polizisten waren auch Beamte des Landeskriminalamtes aus Hannover. Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums sollten die Spezialisten aus dem Bereich Rockerkriminalität den spanischen Behörden, die sie zur Unterstützung angefordert hatten, bei der Bewertung von Beweismitteln helfen. Der Großeinsatz begann Dienstagmorgen und dauerte bis zum Nachmittag an. Die örtliche Nachrichtenagentur EFE zitiert den spanischen Innenminister Jorge Fernández Díaz mit den Worten, man habe unter anderen "den internationalen Anführer der deutschen 'Hells Angels'" festgenommen. Wen er genau damit meinte, das wollte er nicht sagen. Zu den Vorwürfen gibt es noch keine Details. Laut Medienberichten geht es unter anderem um Geldwäsche, Drogenhandel, Erpressung und offenkundig gar Totschlag. Was genau den niedersächsischen "Hells Angels" vorgeworfen wird, ist nicht bekannt.
Weitere Informationen
Mitglieder der Rockergruppe "Hells Angels" © dpa
 

Ab in den Süden: "Hells Angels" expandieren

Mit Clubneugründungen versuchen die "Hells Angels" ihren Einfluss wieder auszubauen. Jüngste Aktivitäten gibt es in der Südheide und sogar auf der Ferieninsel Mallorca. (03.02.2013) mehr
Noch kein Haftbefehl gegen Hanebuth
Frank Hanebuth war zunächst nicht zu erreichen. Rechtsanwalt Götz von Fromberg, der Hanebuth in der Vergangenheit als rechtlicher Berater zur Seite stand, erhielt die Nachricht im Urlaub und hatte am Nachmittag noch keine Kenntnis über weitere Details. Nach Informationen des NDR liegt noch kein Haftbefehl vor. Die "Mallorca-Zeitung" schreibt, heute werde ein Richter aus Madrid zu Vernehmungen auf Mallorca erwartet - er sei speziell für Organisierte Kriminalität am Nationalen Gerichtshof verantwortlich. In Spanien darf die Polizei Festgenommene bis zu 72 Stunden festhalten, bevor über einen Haftbefehl entschieden wird. Bei der Staatsanwaltschaft Hannover läuft indes kein Ermittlungsverfahren gegen Hanebuth, wie das niedersächsische Justizministerium mitteilte.
Welche Rolle spielt Hanebuth auf Mallorca?
Hanebuth hatte sich nach der Schließung des Charters Hannover nach Mallorca orientiert. Dem NDR sagte er, er spiele mit dem Gedanken, dort Geschäfte zu betreiben. In den vergangenen Monaten trug er auch in Hannover eine Kutte mit der Aufschrift "Hells Angels Spain". Welche Rolle er bei den "Hells Angels" auf Mallorca spielt, ist nicht bekannt.
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Ab in den Süden: "Hells Angels" expandieren
von Stefan Schölermann, NDR Info
Mitglieder der Rockergruppe "Hells Angels" © dpa Detailansicht des Bildes Die "Hells Angels" versuchen ihren Einfluss durch Clubneugründungen auszubauen. (Archivbild) Es ist knapp acht Monate her, da schienen die "Hells Angels" vor allem in Norddeutschland auf dem Rückzug. Den Clubverboten in Schleswig-Holstein folgten Selbstauflösungen der Ortsvereine in Bremen und vor allem in Hannover - bis dahin Standort des bundesweit wohl mächtigsten Clubs der Rocker. Doch das Blatt scheint sich gewendet zu haben: Woche um Woche wird die Gründung neuer Clubs bekannt, vor allem in Niedersachsen.
Neuer Charter in der Heide
Die jüngste Clubgründung spielte sich in der Südheide ab. Auf der Homepage der Rockergruppe wurde jetzt die Gründung des "Charters South Heather" (zu deutsch: Südheide) bekannt gegeben. Mutmaßlicher Standort ist nach Polizeieinschätzung die Heidestadt Celle. Mit Charter bezeichnen die "Hells Angels" ihre örtlichen Clubs. Vor einer Woche hatte die Gründung eines solchen Ortsvereins in Pattensen, wenige Kilometer vor den Toren der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover Schlagzeilen gemacht. Lokale Politiker zeigten sich wenig erfreut über diese Clubgründung. Zuvor hatte es zudem Neugründungen in der Region Bremen (Westside) und in Wilhelmshaven (Jade Bay) gegeben.
Weitere Informationen
"Hells Angels" auf Motorrädern. © NDR Fotograf: Stefan Schölermann
 

"Hells Angels" vor Revival in Norddeutschland?

In den vergangenen Tagen haben die "Hells Angels" in mehreren norddeutschen Städten neue Charter gegründet. Die Sicherheitsbehörden befürchten Machtkämpfe. mehr
"Hells Angels" weisen Strategie zurück
Die Rocker selbst dementieren, mit diesen Clubgründungen eine Strategie zu verfolgen. Es gehe lediglich darum, den Mitgliedern kurze Wege zu ihren Treffpunkten zu ermöglichen, sagen sie. Ganz anders die Sicht der Polizei, wo Rockergruppen wie die "Hells Angels" von den Spezialabteilungen für Organisierte Kriminalität beobachtet werden. Sie sehen in den Clubgründungen den Versuch, Machtbereiche abzustecken. Die Polizei sieht die Aktivitäten von Rockergruppen wie den "Hells Angels", "Bandidos" und "Gremium MC" vor allem in der Rotlicht- und der Türsteherszene.
Hannoversche "Hells Angels" wechseln nach Mallorca
In dieses Bild passt aus der Sicht der Polizei auch die Wiederbelebung eines Ortvereins der "Hells Angels" auf der Ferieninsel Mallorca im Herbst vergangenen Jahres. Mittlerweile sind nach Informationen von NDR Info vier Mitglieder der hannoverschen "Hells Angels" in die mallorquinische Vertretung der Rocker gewechselt. Vor zwei Jahren hatte es auf der Ferieninsel massive Auseinandersetzungen zwischen Rockern des "Gremium MC" und Mitgliedern der "Hells Angels" gegeben. Zwischenzeitlich war der Status des "Hells Angels"- Clubs auf Mallorca als "frozen" (zu deutsch: eingefroren) angegeben worden. Das Ende dieser "Eiszeit" könnte für ein Wiederaufleben der Zwistigkeiten sorgen.
800 Rocker kommen nach Bielefeld
Mitglieder des neuen mallorquinischen Clubs "Spain" waren kürzlich erstmals öffentlich bei der Beerdigung eines "Hells Angels"-Präsidenten in Bielefeld aufgetreten, an der mehr als 800 Rocker aus der gesamten Bundesrepublik und vielen Orten Europas teilnahmen. Die Aufnäher ihrer "Kutte" genannten Westen waren damals noch von blütenweißer Farbe. Auch das spricht für eine Clubgründung erst in jüngster Vergangenheit.
Aufruhr in Magdeburg und Halle
Für Schlagzeilen sorgte kürzlich außerdem die Gründung eines Ortsclubs der "Hells Angels" in Magdeburg. Dieses trägt mit dem Namen "East Gate" dieselbe Bezeichnung wie ein "Hells-Angels"-Club im nahen Helmstedt. Magdeburg galt bisher als Domäne der konkurrierenden "Bandidos". Diese hatten jedoch kurz zuvor ihre Clubs in der Domstadt und in Halle für aufgelöst erklärt. Eine Handvoll von ihnen hatte die "Bandidos"-Clubfarben "Rot-Gold" abgelegt und war ins "rot-weiße" Lager der "Hells Angels" übergetreten. Ein solcher Wechsel gilt manchen in der Szene als eine Art Todsünde, sagen Ermittler. Ein Beamter zu NDR Info: "Bei den Rot-Goldenen schwillt manchem jetzt der Kamm."
Rocker üben Druck auf "Streetgangs" aus

Die Behörden beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge. Mancher sieht die Gefahr neuer Revierkämpfe. Die Entwicklung in Ostdeutschland und damit an der Peripherie Niedersachsens ist offenkundig von langer Hand eingefädelt worden. Immer wieder fällt dabei der Name eines mächtigen "Hells Angel" aus Berlin, der selbst vor einigen Jahren von den "Bandidos" zu den "Hells Angels" übergetreten ist. Mancher Beamte sieht jetzt eine "Achse von Berlin bis zu den Hafenstädten an der niedersächsischen Westküste" unter Federführung der "Hells Angels" entstehen. Andere sehen in den Clubgründungen der "Rot-Weißen" vor allem den Versuch, den Einfluss sogenannter Streetgangs zurückzudrängen, die nach dem gewachsenen  Druck auf die "etablierten Rockergruppen" wie Pilze aus dem Boden schießen und sich anschicken, "Hells Angels" und Co. im Türsteher-und Rotlichtmilieu das Wasser abzugraben

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