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NPD-Veranstaltung im voraus verhindert !

20. April 2004 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - lokal

Antifaschistischen Initiative Soltau-Fallingbostel und

Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) informieren

DGB Region Nordost-Niedersachsen, Trift 21, 29221 Celle                                              20.4.04

 

 

Der Schoß ist fruchtbar noch:

                                        14- bis 17-jährige unter NPD-Einfluß

 

Aber:           NPD-Veranstaltung im voraus verhindert !

 

Neuenkirchen (Landkreis Soltau-Fallingbostel).  Am Mittwoch 14.4.04 wurde dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) bekannt, dass die NPD am Samstag 17.4.04 vor Jugendlichen in Neuenkirchen einen Vortrag halten wollte.

 

Seit einem Jahr ist uns bekannt, dass sich in Neuenkirchen von rechtsextremen Gedankengut beeinflußte 14- bis 17-jährige Jugendliche regelmäßig treffen. Die Nazi-Musik, Bekleidung und ihre Aktionen passen so recht zur Nazi-Jugendscene. Sie unterhalten regelmäßige Kontakte zu Naziskins und ähnlichen Gruppen in benachbarten Landkreisen sowie zum NDP-Unterbezirk Lüneburg, zu dem auch der Landkreis Soltau-Fallingbostel gehört.

 

In einem ihrer Treffpunkte, in der seit November 2003 geschlossenen Gaststätte "Waldschänke", Pommernstr. 30 A in Neuenkirchen, sollte am 17.4.04 ein Vortrag mit Video-Projektion mit dem, in Nazikreisen bekannten, verurteilten Rechtsterroristen Peter Naumann stattfinden. Für die Veranstaltung zum Thema "Bomben aus zweiter Hand  - Die Lockspitzel des Verfassungschutzes und der "rechte" Terror" wurden ausschließlich Mitglieder und Symathisanten der NPD geladen.

 

In der Veranstaltung will der verurteilte Rechtsterrorist nachweisen, dass Anschläge und Morde von Neonazis vom Verfassungsschutz gesteuert bzw. durchgeführt wurden. Durch solche Aktionen sollte auch das NPD-Verbotsverfahren "propagandistisch vorbereitet" und eine "Pogromhetze gegen nationale Deutsche" initiert werden. So behauptet Naumann, dass z.B. der mörderische Anschlag auf das Münchener Oktoberfest am 23.9.1980 vom Verfassungsschutz selbst durchgeführt wurde. Angeblich ist der Nazi Gundolf Köhler, der bei diesem Anschlag starb und ein weiterer Nazi vom Verfassungsschutz zu einem Treffpunkt auf dem Oktoberfest gelockt worden, wo dann die Bombe detonierte.

Auch wenn nachweislich der Verfassungsschutz eng mit Nazi-Strukturen verwoben ist und V-Leute an diversen Gewalt- und Straftaten beteiligt waren und sind, versucht Peter Naumann mit seinen Verschwörungstheorien von der in Nazi-Strukturen und deren faschistischen Ideologie innewohnenden menschenverachtenden Gewalt abzulenken.

Peter Naumann hat in Frankreich, Italien und Deutschland etliche Sprengstoffattentate verübt, u.a. auf zwei Fernsehmasten, um die Ausstrahlung des Filmes "Holocaust" zu verhindern. Bei der Aufhebung eines großen Waffen- und Sprengstoffdepots in der Lüneburger Heide 1981 wurden Naumanns Fingerabdrücke sichergestellt.

 

Auch Manfred Börm aus Handorf, Vorsitzender des NPD-Unterbezirks Lüneburg und Einlader zum Vortrag in Neuenkirchen, ist verurteilter rechter Straftäter. Er war u.a. Funktionär der inzwischen verbotenen Wikingjugend und an Aktionen einer "Wehrwolf"-Untergrundgruppe beteiligt. Wegen eines Banküberfalls und eines Überfalls auf ein Waffendepot der Bundeswehr wurden er und seine Freunde, u.a. Michael Kühnen und Uwe Rohwer, als Mitglieder einer "kriminellen Vereinigung" zu Haftstrafen verurteilt.

 

Dass die NPD-Veranstaltung mit Jugendlichen in Neuenkirchen verhindert werden konnte, ist der Aufmerksamkeit der Antifa Infogruppe Celle und den schnellen und breiten Aktivitäten der Antifaschistischen Initiative Soltau-Fallingbostel und des DGB zu verdanken. Gemeinsam haben wir Schulen, KommunalpolitikerInnen, Gewerkschaftsmitglieder, Nachbarn, Lokalpresse u.a. informiert. Soviel Öffentlichkeit und die Möglichkeit, dass vor dem Lokal eine Demonstration stattfindet, war den Neonazis für eine Veranstaltung zur Indoktrination Jugendlicher zuviel. Sie setzten die Veranstaltung ab.

Andere Veranstaltungen der NPD mit Peter Naumann fanden jedoch statt: 15.4. im Raum Osnabrück, 16.4. in Zeven, 18.4. in Bremerhaven, 19.4.04 in Hagenow

 

Um den braunen Sumpf auszutrocknen, plant der DGB in Neuenkirchen den Einsatz seines Jugendprojekts "für Demokratie Courage zeigen - gegen Ausgrenzung und Rassismus".

 

Die Propaganda und Anhangbildung der rechten menschenverachtenden Ideologie muß insbesondere bei jungen Menschen unterbunden werden. Denn: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

 

DGB-Sekretär                   Mitglied des DGB-Regionsvorstandes

 

gez. Tom Seibert                   H-D Charly Braun

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