Walsrode 12.10.12 - Trauerrede von Heidrun Dittrich MdB Die LINKE für Horst Kröger
Horst Kröger
Trauerfeier am 12.10.2012 in der ver.di – Bildungsstätte Walsrode, Trauerrede von Heidrun Dittrich, MdB
Die LINKE. Hannover, Nds.
Liebe Monika Kröger, liebe Lena, liebe Alexandra, lieber Simon, liebe Weggefährten von Horst Kröger von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN- BdA), liebe Kolleginnen und Kollegen von ver.di, liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats und liebe Genossinnen und Genossen der Partei DIE LINKE., liebe Trauergäste,
Ich traure mit Ihnen um Horst Kröger.
Am 30.06.2012 habe ich Horst auf der Landesvertreterinnenversammlung der Partei Die Linke. als Landtagskandidaten gewählt. Er war als Interessensvertreter für die jungen Menschen, als Antifaschist und Vetreter der Bürger im Stadtrat aktiv und deshalb haben wir ihn in der LINKEN als Landtagskandidaten für die Landtagswahl 2013 aufgestellt.
Horst hat seit seiner Jugend soviele politischen Erfahrungen gesammelt, dass es für drei Leben gerreicht hätte, aus diesem Erfahrungsschatz hat er geschöpft. Ich verabschiede mich von einem Menschen, einem Genossen, einem Gewerkschaftskollegen, der sich gemeinsam mit Jugendlichen für eine bessere Welt eingesetzt hat. Die anwesenden Genossen des Kreisvorstandes des Kreisverbandes Heidekreis der LINKEN schildern Horst als einen Genossen, der gerne pünktlich die Sitzung verließ, um bei seiner Familie zu sein.
Die Erfahrung, als Linker ausgeschlossen zu werden trifft auch heute noch Menschen, die sich für ihre Rechte und Ideale einsetzen. Eine Abgrenzung nach links darf es nicht mehrgeben. Es ist falsch, dass heute wieder die Familienministerin Schröder den Gesinnungserlass geschaffen hat, wonach Vereine, die antirassistische Arbeit machen fürihre Bündnispartner die Anpassung ans System garantieren sollen. Diese Extremismusklausel muss weg!
Horst hat sich in seinersozialpädagogischen Arbeit auf die Seite der Jugendlichen gestellt, er hat sich an den Jugendlichen und ihren Bedürfnissen orientiert. Nicht die jungen Menschen sind schuld, wenn sie keinen Ausbildungsplatz finden, sondern die Orientierung am Profit und der Ökonomie der politisch Herrschenden behindert ihre Zukunft. So wie Horst, wissen wir, dass jeglicher sozialer Fortschritt erstritten werden muss. Hier und heute im Freundes- und Familienkreis zeigt sich sein Lebenswerk: Sich gegenseitig zu ermutigen, um gemeinsam die Welt zu verändern!
Er hat uns gezeigt, dass die Spaltung der Gesellschaft nicht zwischen Alt und Jung, Einheimischen und Eingewanderten, Arbeitslosen und Beschäftigten besteht, sondern zwischen Arm und Reich, Oben und Unten, Besitzenden und Arbeitssuchenden. Diese Spaltung setzt sich im Berufsleben fort. Am Arbeitsplatz ist Anpassung gefordert und die Solidarität zwischen den Kolleginnen und Kollegen muss immer wieder aufs Neue hergestellt werden. Aber wir wissen auch, die Solidarität gibt es nur unter uns, oben ist es kalt und es herrscht die Konkurrenz.
Die Menschen entwickeln sich im Widerstand. Horst hat sie ermutigt, die Gesellschaft mitzugestalten. Im Stadtrat hat er sich gegen die Privatisierung der Daseinsvorsorge gestellt. Unsere Steuergelder sollen für uns vor Ort eingesetzt werden und nicht zur Absicherung der Bankenprofite.
Als Mitglied der VVN-BdA, der auch ich angehöre, hat sich Horst für die antifaschistische und antirassistische Arbeit eingesetzt. Gegen Abschiebungen gekämpft. Jeder der hier ist, gehört dazu. Kein Mensch ist illegal!
Jetzt müssen wir lernen, ohne ihn weiter zu leben und zu kämpfen. Sein Lebenserk verkörpert sich in allen Menschen, die hier sind und ihn gekannt haben. Lasst uns die Verbindungen stärken, den Kreis größer machen und uns gemeinsam für eine friedvolle Welt eintreten.
Danke, dass ich zu Ihnen und Euch sprechen durfte.