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Ludendorffer, "autonome" Nazis und Widerstand

24. März 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Artikelserie "Ludendorffer"

Ludendorffer, "autonome" Nazis und Widerstand
Heribert Deutschmann 23.03.2008 01:09 Themen: Antifa Antirassismus
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Seit mehr als drei Jahrzehnten richtet der „Bund für Deutsche Gotteserkenntnis“ (Ludendorffer) jedes Jahr seine Ostertagung in Dorfmark (Lüneburger Heide) aus.
Doch seit einigen Jahren regt sich immer mehr Widerstand…

Die Ideologie

Bei den Ludendorffern handelt es sich um eine völkische, rassistische und antisemitische Weltanschauungsgemeinschaft.
Grundlage dieser Weltanschauung sind die Werke Mathilde Ludendorffs, in diesen unterteilt die Autorin die Menschen in „Licht- und Schachtrassen“.
Nach Ludendorffs Theorie ist das deutsche Volk durch Kommunismus, Freimaurer- und Christentum „entwurzelt, so dass Juda leichtes Spiel hat“. Weiter heißt es in ihren antisemitischen Schriften, dass die „jüdische Schachtrasse“ deutsche Kinder durch "verjudete christliche Erziehung" schaden würde. Dagegen müssten die „Lichtrassen“ mit ihrem „Recht des Stärkeren“ vorgehen.


Dorfmark und der Widerstand

Rund 150 Anhänger dieser menschenverachtenden Ideologie treffen sich alljährlich im Hotel „Deutsches Haus“ in Dorfmark um ihre Ostertagung abzuhalten.
Doch Dorfmark tut sich schwer mit Widerstand gegen den rechtsextremistischen „Bund für Deutsche Gotteserkenntnis“.
Für viele Dorfmarker sind die Ludendorffer eine gerngesehene Einnahmequelle über die Ostertage.
Denn neben ihrer eigentlichen viertägigen Tagung im Hotel „Deutsches Haus“, veranstalten die Ludendorffer auch einen „Bunten Abend“ in der Gaststätte „Zur Post“ und bringen so und durch die Übernachtungen Geld in die Kassen der Gastronomen und Pensionen.

Doch seit einigen Jahren formiert sich verstärkt der Widerstand gegen die deutschnationale Weltanschauungsgemeinschaft, wodurch es zu einer Spaltung der Dorfbewohner kommt.
Auf der einen Seite die EinwohnerInnen für die die wirtschaftlichen Interessen eine höhere Priorität haben und auf der anderen Seite die BürgerInnen die es nicht länger mit ansehen wollen, wie in ihrem Dorf Verschwörungstheorien, Rassismus und Antisemitismus propagiert werden.
Der zuletzt genannte Teil der Dorfmarker Bevölkerung bildet zusammen mit einem breitem Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Initiativen den Widerstand.
Dieses Bündnis veranstaltete auch dieses Jahr am Karfreitag wieder einen Informationsstand gegenüber des Tagungshotels der Ludendorffer.
Bereits kurz nach dem Aufbau des Standes um 14Uhr fanden sich bis zu 80 Personen am Infostand ein, um ihre Abneigung gegenüber dem „Bund für Deutsche Gotteserkenntnis“ zu zeigen.
Es kam zu vereinzelten Wortgefechten zwischen einem betrunkenen Anhänger der Ludendorffer und Demonstranten. Außerdem tauchten an einem Fenster, eines gegenüberliegenden Hauses, Nazis auf, welche sich den Prostest biertrinkend anschauten.


Gegen 15.30Uhr trafen circa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internationalen Jugendworkcamp Bergen-Belsen ein um lautstark, u.a. mit der Parole „Youth against, against racism“, ihre Meinung gegenüber den Ludendorffern zu äußern.


Zu diesem Zeitpunkt drohte die Situation zu eskalieren, denn neben dem betrunkenen Ludendorffer Anhänger, tauchten auch noch pöbelnde Dorfmarker auf, u.a. war von diesen zu hören „Kanaken, geht lieber arbeiten!“ und „Schade, dass die Nazis schon weg sind.“
Von diesen Störungen ließen sich die DemonstrantInnen aber nicht beeindrucken und stimmten „If you hate the fucking Nazis, clap your hands“ ein.
Während des Protestes des Workcamps postierten sich Hannoveraner Bereitschaftspolizisten vor dem Eingang des Hotels „Deutsches Haus“.
Dadurch wurde für die DemonstratInnen aus aller Welt klar, dass es wirklich so ist, dass Deutsche Polizisten Faschisten schützen.


Gegen 16 Uhr flachte der Protest ab, denn der Informationsstand war nur bis zu diesem Zeitpunkt angemeldet.


Die „Autonomen" Nationalisten

Bereits bevor der Informationsstand gegen 14 Uhr aufgebaut wurde, sammelten sich vor dem „Deutschen Haus“ acht „autonome Nationalisten“, darunter Söhnke Dorten, Lars Poppke und Patrick Robert Riemer aus Soltau, Julian Monaco aus Bomlitz und Martin Pieger aus Walsrode.
Dorten, Poppke, Riemer und Monaco waren bei der Störung einer Informationsveranstaltung am 24. Januar in Ganderkesee beteiligt.
Außerdem versuchten die fünf namentlich bekannten „autonomen“ Neonazis auch am 11. März eine Informationsveranstaltung über den „Bund für Deutsche Gotteserkenntnis“ in Bad Fallingbostel zu stören, dies gelang ihnen aber nicht.
Die acht „autonomen“ Neonazis wurden am diesjährigen Karfreitag vor dem Hotel, von der Polizei festgesetzt, als sie ca. 30 Minuten später einen Platzverweis bekommen sollten, versuchten Söhnke Dorten und Julian Monaco zu flüchten, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Daraufhin erhielten alle Acht einen Platzverweis und wurden von der Polizei zu ihren Autos begleitet.
Anzumerken ist außerdem, dass die Nazis immer wieder unterstrichen, dass sie die Ludendorffer und deren Ideologie nicht unterstützen, nun stellt sich aber die Frage wieso sie immer wieder versuchen den Widerstand gegen diese zu stören?



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D
wer meint "der typ" würde den hitlergruß machen, der fällt leider auf falsche pressehetzerei herein, klickt das bild einfach mal auf INDYMEDIA an, dann seht ihr es.Aber ich hoffe Fam. Ahrens hat das alles so gewollt, im namen DORFMARK´s vielen dank für das touristische angagement!!!
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P
<br /> Ob nun Hitlergruss Ja oder Nein spielt wohl nicht die grosse Rolle. Die Bilder sind jetzt ntfernt. Die Dorfmarker waren teilweise auf der Seite des Informationsstandes des Bündnisses gegen<br /> die Ludendorffer, teilweise auf der Seite der Ludendorffer. Haben dies spätestens beim Eintreffen der internationalen Gäste durch ihre Äusserungen auch ganz klar gemacht.<br /> Die sogenannte "schweigende Mehrheit" der Dorfmarker hat sich leider nicht gezeigt.<br /> Da ja die "Dorfmarker Tourismusindustrie" die Ludendorffer angeblich benötigt, müssen sie wohl zukünftig auf menschenfreundlich eingestellte Gäste verzichten.<br /> Man kann eben nicht alles haben.<br /> Dies liegt nun eindeutig nicht an der Offenheit für die die Demonstranten gesorgt haben, sondern an dem vergeblichen Versuch die Wahrheit über die Ludendorffer unter den Teppich zu kehren.<br /> Es macht auch keinen Sinn nun Druck auf die andersdenkenden Dorfmarker auszuüben, die einzig richtige Reaktion ist eine Abkahr von dem faschistischen Verein "Bund für Gotterkenntnis<br /> (Ludendorff)"<br /> <br /> <br />
A
auf dem foto war bzw ist eindeutig zu sehen, wie eine person am fenster den rechten arm hebt.<br /> bei einer veranstaltung so einer art ist dies keinesfalls als normales winken zu deuten sondern eher als hitlergruß. <br /> zudem wurde diese geste auch nicht nur einmal ausgeführt!<br /> und um noch ein bisschen ein klischee einzubringen: der typ hatte eine glatze.
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G
<br /> Habe das mit eigenen Augen gesehen, ein Beweis ist leider schwer.<br /> <br /> <br />
P
Dieser Artikel ist als direkte Kopie von INDYMEDIA platziert worden. Hier haben wir unsere Sorgfaltspflicht etwas zu locker gehandhabt und sowohl Fotos mit den entsprechenden Bildunterschriften nicht überprüft. Sollten sich abgebildete Personen verunglimpft fühlen, so können wir nur versichern: "Das war nicht unsere Absicht". Diese Fotos sindmittlerweile aus dem kopierten Artikel entfernt.Die Redaktion "PARENTS".
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