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Rechtsextremismus - Anschlag auf Gebetsraum, Attacke auf Zehnjährige, Ludendorffer in Dorfmark

24. März 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Artikelserie "Ludendorffer"

Anschlag auf Gebetsraum, Attacke auf Zehnjährige

Ein Brandanschlag auf einen muslimischen Gebetsraum in Niedersachsen und Übergriff auf ein dunkelhäutiges Mädchen in Berlin: In beiden Bundesländern haben offensichtlich rechtsextremistisch motivierte Taten die Polizei in Atem gehalten.

Bild aus der Morgenpost

Die Fenster des Gebetsraumes in Sittensen wurden beschädigt

Foto: DPA

Nach dem wahrscheinlich rechtsextremistisch motivierten Brandanschlag auf einen muslimischen Gebetsraum im niedersächsischen Sittensen hat die Polizei einen 18-jährigen Tatverdächtigen ermittelt. Die Wohnung des Mannes sei durchsucht worden, sagte ein Polizeisprecher. Es seien Beweismittel sichergestellt worden, der Mann sei einschlägig bekannt.

Zwei Brandsätze waren in der Nacht zum Karsamstag durch die Fenster in den Vorraum der Gebetsstätte der Islamischen Gemeinschaft geschleudert worden. Dabei wurde nach Polizeiangaben niemand verletzt. Das Feuer erlosch von selbst. Es entstand aber ein Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro.

Am Morgen sah der Eigentümer des Gebäudes, dass drei Fensterscheiben eingeschlagen worden waren. In dem Vorraum waren Brandflecken und zerbrochene Glasflaschen zu sehen. Vor allem Mobiliar wurde beschädigt. Die Polizei sprach von einem glücklichen Zufall, dass nicht das komplette Gebäude in Brand geraten sei. In einem Nebenhaus hätten zur Tatzeit fünf Menschen geschlafen. Die Gebetsstätte ist in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt untergebracht.

Dunkelhäutiges Kind gestoßen und beschimpft

An den Scheiben der Gebetsstätte fanden die Ermittler Klebezettel mit rechtsgerichteten und islamfeindlichen Parolen. Solche Zettel wurden auch an Laternenmasten in Sittensen gefunden. Die Spuren führten schließlich zu dem 18-jährigen Mann aus Sittensen, in dessen Wohnungen der Polizei zufolge ähnliche Klebezettel gefunden wurden. Die Ermittlungen dauerten noch an.

Bereits am Freitagnachmittag wurde ein zehnjähriges Mädchen im Berliner Stadtteil Friedrichshain wegen seiner Hautfarbe angegriffen. Das dunkelhäutige Mädchen war auf dem Nachhauseweg, als es von einem Unbekannten zu Boden gestoßen und rassistisch beleidigt wurde. Der Angriff sei "offenbar fremdenfeindlich motiviert" gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Der Täter habe das Mädchen unter anderem mit dem Wort "Neger" beschimpft. Das Kind, das alleine unterwegs war, blieb offensichtlich unverletzt, erlitt aber einen Schock. Die Mutter alarmierte die Polizei, der Staatsschutz übernahm die weiteren Ermittlungen.

Eine internationale Jugendgruppe, zu der auch die Nichte des früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela gehörte, ist am Karfreitag in Dorfmark bei Walsrode mit ausländerfeindlichen Sprüchen beschimpft worden. Die nach eigenen Angaben 72 Teilnehmer eines Workcamps an der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen hatten gegen ein Treffen des rechtslastigen, deutschvölkischen Vereins "Bund für Gotterkenntnis" (Ludendorffer) protestiert.

Dabei seien Jugendliche unter anderem mit "Kanake, geh arbeiten" angepöbelt worden, sagte Jan-Hinnerk Scholljegerdes von der Arbeitsgemeinschaft Jugendarbeit in Bergen-Belsen am Sonntag dem EPD. Nach Polizeiangaben beteiligten sich insgesamt 130 Personen an der Kundgebung, die ein Aktionsbündnis angemeldet hatte. Die Polizei spricht von "Unmutsäußerungen gegen Demonstranten durch wenige Dorfmarker". Die Teilnehmer des Ludendorff-Treffens hatten nach Beobachtungen von Scholljederdes ihre Tagungsgaststätte nicht verlassen.

Stand: Sonntag, 23. März 2008, 16:20 Uhr


Aus der TAZ online

Pumeza Mandela angepöbelt

Die Nichte des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela ist bei einer Demonstration im niedersächsischen Dorfmark mit ausländerfeindlichen Sprüchen bepöbelt worden. Zusammen mit mehr als 150 Menschen protestierte Pumeza Mandela gegen den rechtslastigen Verein "Bund für Gotterkenntnis - Ludendorff". "Scheiß Kanaken" wurde den Demonstranten vor dem Tagungsort der Ludendorffer zugerufen. "Geht doch arbeiten" brüllten auch Anwohner. AS


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