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Kino-Seminare zur nationalsozialistischen Filmpropaganda

27. April 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kultur

Kino-Seminare zur nationalsozialistischen Filmpropaganda

Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden wurde im Jahr 1966 gegründet. Ihr Rechtebestand umfasst den größten Teil des deutschen Filmerbes. Dies ist eine einzigartige Sammlung mehrerer Tausend Stumm- und Tonfilme. Darunter befinden sich aber auch so genannte Vorbehaltsfilme, die während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland mit propagandistischer Absicht produziert wurden. Diese Propagandafilme - wie z. B. Jud Süss, Hitlerjunge Quex oder Kolberg - werden auf Beschluss des Kuratoriums der Murnau-Stiftung nicht kommerziell ausgewertet. Um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem NS-Filmerbe sicherzustellen, werden diese Filme nur unter eingeschränkten Bedingungen im Rahmen von Bildungsveranstaltungen gezeigt. Das Institut für Kino und Filmkultur (IKF) veranstaltet im Auftrag der MurnauStiftung Kino-Seminare mit diesen Filmen.
Bei Kino-Seminaren zur nationalsozialistischen Filmpropaganda erfolgt zu Beginn eine Einführung, in der die historischen Hintergründe erläutert und Besonderheiten der propagandistischen Aussage des jeweiligen Films thematisiert werden. Nach der Filmsichtung geben Referenten des IKF weitere Informationen zur Produktion und Rezeptionsgeschichte des Films. Sie analysieren den Film und seine Machart auf wissenschaftliche Weise und bieten die Möglichkeit einer anschließenden, intensiven Diskussion.

Kolberg
Veit Harlan, Deutschland 1945, 110'
Dieser NS-Durchhaltejilm spielt 1806, in dem Jahr, in dem Napoleon bei seinen Feldzügen in Europa Triumphe feiert. In Deutschland fallen nach der Niederlage von Jena und Auerstädt die meisten Festungen, andere öffnen freiwillig den französischen Truppen die Tore. Die Stadt Kolberg unter dem Triumvirat Gneisenau, Schilf und Bürgermeister Netfelbeck wagt den Widerstand. Die Zusammenarbeit der drei Männer bringt Hoffnung. Sie schaffen eine funktionierende Bürgerwehr und mit Kanonen ausgerüstete Erdbefestigungen. Als die französischen Truppen auf die Stadt zu marschieren, kann Gneisenau sie vor der Stadt aufhalten. Doch es ist ein sinnloses Durchhalten von Bürgern gegen die Übermacht der Truppen Napoleons. Erst die Schlacht bei Friedland bringt die Wende. Der Friede von Tilsit erzwingt den Waffenstillstand. Schill verlässt die Stadt, und nur sechs Jahre später wird Gneisenau zum entscheidenden Gegenspieler Napoleons. F: W. Murnau-Stiftung
Mit Einführung und Filmgespräch

Mi. 7.5., 19.00 Uhr
Do. 8.5., 9.00 Uhr (Reservierung erforderlich)

Ohm Krüger
Karl Anton/Herbert Maisch/Hans Steinhoff, Deutschland 1941,132`
Der nationalsozialistische Propaganda film unter der „Gesamtleitung" von Emil Jannings erhielt alle zur Verfügung stehenden Prädikate, darüber hinaus das für ihn geschaffene „Film der Nation` : Das mit einem Budget von 5,4 Millionen Reichsmark zweitteuerste Prestige- und Propagandaprojekt der NS-Zeit versucht die Vernichtungspolitik in den Konzentrationslagern zu rechtfertigen, indem es diese als Erfindung der Briten in Südafrika anprangert. Historischer Rahmen ist der Burenkrieg (1899 - 1902), und zu Beginn wirbt der Patriarch und Burenpräsident Paul (Ohm) Krüger in Europa vergeblich für die Unterstützung seiner Gefolgsleute gegen die Engländer. In Rückblenden werden Krügers Konflikt mit seinem britischen Kontrahenten Cecil Rhodes geschildert sowie der Disput mit seinem zunächst anglophilen Sohn Jan. (...) F: W. Murnau-Sfiftung
Mit Einführung und Filmgespräch

Do. 8.5., 19.00 Uhr
Mi. 9.5., 9.00 Uhr (Reservierung erforderlich)

Leiterin der Seminare: Steffi Pusch (Institut für Kino und Filmkultur, Köln)
Die Filme werden nur innerhalb der Seminare vorgeführt.
Vorführungen für Schulklassen: Bitte beachten Sie die 9.00 Uhr-Vorstellungen
Kartenreservierung und - vorverkauf: 0511/168-45522
KokiKasse@Hannover-Stadt.de

Eintrittspreise:
6,-Euro/4; Euro ermäßigt
Landeshauptstadt    Hannover
Adresse

    « Kino im Künstlerhaus
Sophienstr. 2, 30159 Hannover
www.koki-hannover.de
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