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Bundeskongreß der VVN–BdA

26. Mai 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - Bundesweit

26.05.2008 / Inland / Seite 4
Bundeskongreß der VVN–BdA

Antifaschisten werten »nonpd«-Kampagne aus und beraten über weitere Arbeit

Von Markus Bernhardt
Mit dem Aufruf, die antifaschistische Arbeit noch zu verstärken, endete am Sonntag der zweitägige Bundeskongreß der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes– Bund der Antifaschisten (VVN–BdA) in Berlin. Unter dem Motto »Gemeinsam gegen Grundrechteabbau, Faschismus und Krieg« waren knapp 200 Delegierte zusammengekommen, um über die weitere Arbeit zu beraten und die VVN-Kampagne »nonpd« auszuwerten. In deren Rahmen haben über 175 000 Menschen ein neues NPD-Verbotsverfahren gefordert.

Neben KZ-Überlebenden und Veteranenorganisationen der Antihitlerkoalition überbrachten auch Vertreter der IG Metall und von ver.di Grußworte. Der Vorsitzende des Zentralrates deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, der selbst 13 Angehörige in deutschen Konzentrationslagern verlor, wies in seinem Beitrag auf die Versäumnisse der Politik hin, die »mitverantwortlich für das Erstarken der Neonazis« sei. Die stellvertretene Vorsitzende der DKP, Nina Hager wies vor allem die »ungeheuerliche Behauptung« zurück, »die DDR sei die zweite deutsche Diktatur gewesen« und sie verwies auf die sich häufenden antikommunistischen Attacken politischer Gegner.

Auch Heinrich Fink, Bundesvositzender der VVN-BdA, kritisierte die Kampagnen gegen den angeblich staatlich verordneten Antifaschismus in der DDR: »Würde es in der Bundesrepublik wenigstens einen staatlich verordneten Antifaschismus geben, bräuchten wir nicht für ein NPD-Verbot zu kämpfen.« Fink forderte seine Organisation auf, neue Bündnisse mit sozialen Bewegungen einzugehen. Diese seien dringend erforderlich, da der von den Herrschenden betriebene Sozialabbau »die Brutstätte der NPD« sei. Er rief die Mitglieder der VVN ebenso dazu auf, gegen den Einsatz der Bundeswehr im In- und Ausland mobil zu machen und Forderungen, sich von Kommunisten und radikalen Linken zu distanzieren, eine klare Absage zu erteilen. Auch Dorothèe Menzner, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke und Delegierte des Kongresses, sprach sich für eine verstärkte Zusammenarbeit mit autonomen Antifaschisten aus und forderte, diese als engagierte Bündnispartner anzuerkennen.

Die VVN kündigte zudem an, auf breiter Ebene den Protest gegen einen rassistischen Kongreß der rechtsextremen »Bürgerbewegung Pro Köln« im September zu organisieren. Rechtsextreme aus ganz Europa wollen dort gegen eine angeblich stattfindende Islamierung Deutschlands hetzen.

Heinrich Fink wurde am Sonntag erneut zum Bundesvorsitzenden der VVN gewählt. Unterstützung erhält er von der Hamburgerin Cornelia Kerth, die zukünftig neben Fink als Bundesvorsitzende tätig sein wird.
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