Multikulti-Städte sind besonders produktiv
Vielfalt macht produktiv
Die größten deutschen Städte seien im internationalen Vergleich recht homogen zusammengesetzt. Zwar verursache die Integration von Ausländern auch Kosten, jedoch seien Regionen "mit der höchsten kulturellen Vielfalt in der Bevölkerung und bei den Beschäftigten" besonders produktiv und erfolgreich.Unter den größten deutschen Städten weisen demnach München, Stuttgart und Frankfurt am Main noch eine relativ hohe Nationalitätenvielfalt bei den Erwerbstätigen auf. Ihr sogenannter Diversitäts-Index (Maximum: 1,0) liegt jeweils knapp unter 0,3. Auch Köln (0,21) liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 0,1 - Hamburg und Berlin (0,14 und 0,12) nur knapp.
Bis auf die Hansestadt, die hinter Frankfurt bei der Produktivität den zweiten Platz belegt, bestätigt die Studie bei den Metropolen einen Zusammenhang zwischen kultureller Vielfalt und Produktivität. Allerdings sei unklar, ob die Wirtschaftsstärke sich aus der Multikulturalität ergebe - oder umgekehrt.
Multikulti-Südwesten
Auch für andere Regionen lasse sich der positive Zusammenhang belegen, so die Studie. Bezüglich der Internationalität der Arbeitskräfte gebe es ein "stark ausgeprägtes West-Ost-Gefälle" sowie ein Süd-Nord-Gefälle: Insbesondere der Südwesten der Republik weist demnach eine überproportional hohe kulturelle Vielfalt auf.
Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels erscheine künftig eine höhere Zuwanderung nach Deutschland notwendig, resümieren HWWI und HVB. Die Metropolen sollten daher mit aktiver Familienpolitik, internationalen Schulen oder einer unbürokratischen Anerkennung ausländischer Abschlüsse stärker um qualifizierte Zuwanderer werben, um noch "bunter" zu werden. (APA/AFP)