Gedenkveranstaltung Altonaer Blutsonntag - 01.08.2008
Gedenkveranstaltung Altonaer Blutsonntag
01.08.2008 ab 17 h. 75 Jahrestag Altonaer Blutsonntag .
Ort: Hinter dem Amtsgericht Hamburg Altona , auf dem Spielplatz der Siedlung v. Spar & Bauverein Altona zw. Gerichtsstraße und Schnellstraße (1933: Gefängnishof vom Frauengefängnis „ Weiberhof )
Begrüßung : Detlef Baade ( Gegen Vergessen ).
Redebeiträge : Erhard Pumm DGB , Rolf Becker (Schauspieler)
Jochen Cassel ,Altonaer Gerichtspräsident a.D. Cornelia Kerth VVN BdA.,
Peter Deutschland (DGB Nord/Gegen Vergessen angef.) ,
Kersten Albers ,Bezirksamt Altona ,
Ulrike Johannson & Troubadoura Musikalische Untermalung
Vor 75 Jahren fand der Altonaer Blutsonntag statt. Damals gehörte Altona noch nicht zu Hamburg, die Stadt wurde 1937 nach Hamburg eingemeindet. Beim Altonaer Blutsonntag starben 16 Menschen, 60 wurden verletzt. Die SA hatte sich auf einen Werbemarsch durch die damals zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein gehörende Großstadt Altona/Elbe befunden, als es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die in eine Straßenschlacht mündeten, kam. 16 Menschen wurden dabei erschossen. Auf Seiten der SA hatten sich 7000 Menschen an dem Demonstrationszug beteiligt, die meisten von ihnen uniformierte SA-Leute. Der Zug führte ausgerechnet durch die Altonaer Altstadt, die wegen ihrer mehrheitlichen kommunistischen bzw. sozialdemokratische wählender Arbeiterschaft als rotes Altona galt. Der Altonaer Blutsonntag wurde von der Reichsregierung unter Franz von Papen als Anlaß benutzt, um die noch amtierende preußische Regierung im Preußenschlag am 20. Juli 1932 abzusetzen. Zuvor hatte die Regierung Papen das im April 1932 von Heinrich Brüning erlassen Verbot von SS und SA aufgehoben. Schüsse fallen, zwei SA- Männer, wurden tödlich getroffen, die Polizei schießt wild um sich .Am Ende des Tages sind 16 weiteren Todesopfern unbeteiligte Anwohner tot. Ganz geklärt wurden die Vorkommnisse in Hamburg nie. Bei einem Prozeß wurden vier Menschen zum Tode verurteilt, das Urteil wurde vollstreckt, unschuldige wurden hingerichtet, es war die erste Hinrichtung im Dritten Reich. Diese Todesurteile wurden im November 1992 in einem gerichtlichen Verfahren aufgehoben.
Wir erinnern an die ersten Blutopfer der Nazi- Justiz ;
August Lütgens- Walter Möller-Karl Wolff- Bruno Tesch wurden vom Sondergericht Altona zum Tode verurteilt und hier in Altona am 1. August.1933 mit dem Handbeil hingerichtet.