Nazi-Lehrerin ließ Kinder SS-Männer malen

Rektorin Ingrid K. (59) führte jahrelang ein Regiment des Schreckens

 

Rektorin Ingrid. K. aus Burghaig wurde jetzt vom Dienst suspendiert. Bayrische Rundschau

Burghaig - Unfassbar! Eine "Nazi-Lehrerin" aus Bayern soll Schüler schikaniert und mit braunem Gedankengut indoktriniert haben. Rektorin Ingrid K. (59) ließ die Kinder Hakenkreuze und SS-Männer malen. Das Schulamt setzte dem Spuk ein Ende – und suspendierte sie vom Dienst.

Die Eltern der Grundschule in Burghaig sind entsetzt. Birgitt Fischer (44), Mutter dreier Söhne (11, 15, 18) glaubte, sie höre nicht richtig, als ihr jüngster Sohn Mathias aus der Schule heimkehrte und sie mit "Heil Hitler!" grüßte. Doch damit nicht genug. Als Hausaufgabe im Religionsunterricht hätten die Kinder aufbekommen, ein arisches und ein nicht arisches Kind zu malen. Was denn arisch und nichtarisch sei, habe sie wissen wollen. Darauf habe Mathias geantwortet: "Die Mutter vom Kevin hätte der Hitler schon längst weggeräumt." Grund: Die sei dunkelhaarig und habe keine blauen Augen. "Sogar Hakenkreuze waren im Religionsheft", sagt Birgitt Fischer erschüttert.

Die besorgte Mutter fragte bei anderen Eltern nach – und erfuhr, dass es noch weitere schlimme Vorfälle gab. "Meine Sarah war in der ersten Klasse, als sie einem Jungen einen Bussi auf die Backe gab", empört sich Mutter Margitta H.

"Daraufhin bekam sie zur Strafe eine rote Karte umgehängt. Jedem, der sie darauf ansprach, musste Sarah erzählen, was die Karte zu bedeuten hatte." Es habe sogar so etwas gegeben wie einen Pranger. "Wer auf dem Pausenhof oder im Schulhaus gerannt ist, musste sich auf einen roten Punkt stellen", sagt Birgitt Fischer. "Die Kinder hatten Furcht. Sie haben nur noch funktioniert."

Aus Angst um schulische Konsequenzen hätten jedoch viele Eltern und auch Lehrer geschwiegen. Nach einem Beschwerde-Brief von Birgitt Fischer handelte das Schulamt schließlich – und setzte jetzt dem Regiment von Ingrid K. ein Ende. Derzeit läuft ein Disziplinarverfahren.

Ingrid K. lehnte eine Stellungsnahme ab. "Es ist ein laufendes Verfahren."

Quelle: Berliner Kurier, 15.09.2008