Neumünster: Keine Toleranz für Nazis: Rund 300 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf des Bündnis gegen Rechts.

Nazigegner protestierten friedlich

29. September 2008 | 04:40 Uhr | Von Arne Ivers

"Null Toleranz für Nazistrukturen" - unter diesem Motto demonstrierten rund 300 Menschen in Neumünster gegen den bundesweit bekannten Neonazi-Treff Club 88.

Keine Toleranz für Nazis: Rund 300 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf des Bündnis gegen Rechts. Foto: Ivers

Verschiedene antifaschistische Gruppen hatten gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechts zu dem Demonstrationszug eingeladen, der die Teilnehmer vom Bahnhof aus einmal quer durch die Innenstadt führte. Abgesichert und begleitet wurde die Demo von etwa 200 Polizisten aus Neumünster und Eutin, die einen ruhigen Arbeitstag verlebten. "Das polizeiliche Konzept ist aufgegangen. Die Kundgebungen verliefen absolut ruhig und störungsfrei", zeigte sich Polizeisprecher Sönke Hinrichs zufrieden.

Anlass der Demonstration war der zwölfte Geburtstag des Club 88, der als ein zentraler Anlaufpunkt der rechten Szene in Norddeutschland gilt. Die Veranstalter machten in ihren Kundgebungen zudem mehrfach auf die Gefahr der Etablierung weiterer Nazi-Treffs in der Stadt, namentlich der Gaststätte Titanic, aufmerksam: "Wir dulden keine Nazis in Neumünster und wollen das deutlich zeigen!" Gegen 18 Uhr endete die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung auf dem Großflecken, anschließend ließen viele Teilnehmer den Abend auf dem Klosterrock ausklingen. Schon am kommenden Wochenende könnte es aber zu erneuten Protestaktionen in Neumünster kommen. Falls der Club 88 wie geplant am 4. Oktober seinen Geburtstag im großen Rahmen feiern sollte, rechnet die Polizei auch mit Gegendemonstrationen.

Quelle: HOLSTEINISCHER COURIER