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Nazi-Fahne? Demo gegen Rechts

7. Oktober 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - Norddeutschland

6.10.08 Pinneberger Tageblatt

Nazi-Fahne? Demo gegen Rechts

Knapp eine Woche lang hing in einem Vorgarten eine Fahne mit einem angeblichen Nazi-Symbol. Die Polizei konfiszierte sie, engagierte Menschen riefen zu einer Demo auf.

Barmstedter Bürger zeigen Flagge: Am Wochenende demonstrierten sie auf der Straße Spitzerfurth gegen Rechtsextremismus. Der Anlass: Knapp eine Woche lang hing in einem Vorgarten eine Fahne mit einem angeblichen Nazi-Symbol. Die Polizei konfiszierte sie am Freitag und ermittelt jetzt.

Nach Ansicht von Helmut Welk, Ortsvorsitzender der Barmstedter Linken Liste (BALL), handelt es sich um die Fahne der verbotenen VSBD/PdA (Volkssozialistische Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit). "Sie gleicht der Hakenkreuzfahne. Nur anstelle des Hakenkreuzes steht ein schwarzes Keltenkreuz im weißen Kreis", informierte Welk und berief sich dabei auf die Verbotsverfügung des Bundesinnenministers vom 27. Januar 1982. Das Charakteristische an der Fahne sei der rote Untergrund. Inzwischen hinge im besagten Garten die Fahne der Pommerschen Landsmannschaft.

"Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" und "Keine Toleranz für Nazis" war auf dem mitgebrachten Transparent der etwa 30 Teilnehmer zu lesen. "Wir wollen nicht nur zugucken", lautet das Motto einer vor kurzem gegründeten Gruppe gegen Rechtsextremismus. Sie trifft sich erst seit einigen Wochen und rief auch zur Demo auf.

"Die Nazi-Aktivitäten in Barmstedt nehmen seit Sommer 2007 zu, genauer gesagt, seit dem Geburtstag von Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess im August. Daraufhin befanden sich an mehreren Stellen in der Innenstadt Hakenkreuzschmierereien", berichtete Welk. Bei Aldi hätte an einer Außenwand großflächig "Mord an Hess" gestanden, so Welk. Die Aktionsfront Barmstedter Nationalsozialisten (ABN) habe sich mit einer Signatur dazu bekannt.

Immer offener würden sich Neo-Nazis mit eindeutig bedruckten T-Shirts oder Aufklebern auf ihren Autos in der Stadt zeigen. Im August habe es einen Infostand der NPD in der Innenstadt gegeben, bei dem Ingo Stawitz, derzeit stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Schleswig-Holstein, anwesend war.

Doch nicht alle Bürger schauen weg: Am Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium gründete sich vor zwei Jahren die Gruppe "Pro Toleranz" aus Schülern und Lehrern. Sie organisierten Veranstaltungen mit ehemaligen KZ-Häftlingen und Widerständlern, führten ein eigenes Theaterstück über Toleranz auf und beschäftigten sich mit Thor-Steinar-Kleidung, die als Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene gilt.

von Marie-Luise Wiechers

06.10.2008

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