„Sie sind alle Hunde gewesen wie ich, haben ihr Leben lang kuschen und sich ducken müssen, und jetzt, weil sie beißen wollten, schlägt man sie tot.“ - 2.12.08 19:05
„Sie sind alle Hunde gewesen wie ich, haben ihr Leben lang kuschen und sich ducken müssen, und jetzt, weil sie beißen wollten, schlägt man sie tot.“ (Oskar Maria Graf)
Texte zur Novemberevolution und ihren Folgen
Radiolesung mit Hubert Brieden und Mechthild Dortmund
Mit der Revolution von 1918/19, ihrer Niederschlagung und den Gewaltexzessen rechtsradikaler und antisemitischer Freicorps gegen die Arbeiterbewegung beschäftigten sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller unterschiedlicher politischer Lager. Manche AutorInnen erlebten die revolutionären Ereignisse unmittelbar mit und wurden von ihnen nie mehr losgelassen. Literarische Texte geben die Stimmung der Betroffenen oft besser wieder als historische Abhandlungen. Kriegselend, revolutionärer Optimismus, das Entsetzen über die hemmungslose Gewalt des konterrevolutionären Militärs und die Verzweiflung angesichts der verhängnisvollen Entwicklung in Deutschland können so nachvollziehbar werden.
Eine Montage aus Zitaten von Johannes R. Becher, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Sebastian Haffner, Wieland Herzfelde, Ernst Jünger, Egon Erwin Kisch, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Hans Marchwitza, Ernst Ottwald, Theodor Plivier, Joseph Roth, Adam Scharrer, Kurt Tucholsky, Peter Weiss und anderen.
Montag, 10.11.2008, 18.05 – 19 Uhr
Wiederholung: Dienstag, 2.12.2008, 19 – 20 Uhr
Radio Flora UKW 106,5 Mhz
8. März 1919 in den Kämpfen um das Berliner Polizeipräsidium: Unmittelbar nach der Aufnahme dieses Bildes wurde dieser gefangengenommene Arbeiter durch Regierungstruppen erschossen.