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Will Rieger Gerhus wirklich kaufen? Faßberger bieten Gemeinde Hilfe an

22. Oktober 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Rieger - NPD

Will Rieger Gerhus wirklich kaufen? Faßberger bieten Gemeinde Hilfe an

Erste Spendenzusagen / Verantwortliche wollen sich nicht erpressen lassen

 

Wie ernst ist es dem rechtsextremen Hamburger Anwalt Jürgen Rieger wirklich mit dem Kauf des Landhauses Gerhus in der Gemeinde Faßberg? Darüber rätseln derzeit die Verantwortlichen, denn es gibt einige Hinweise, dass er nur ins Spiel gebracht wurde, um den Preis für das alte Hotel nach oben zu treiben. Verlassen will sich darauf aber niemand.

 

Von Tore Harmeninq

 

CELLE. „Wir wollen hier kein rechtes Schulungszentrum." So fasst Bürgermeister Hans-Werner Schütte die Stimmung zusammen, die er aus den Gesprächen mit den Bürgern seiner Gemeinde in den vergangenen Tagen geführt hat. Inzwischen hat es nach seinen Worten bereits zahlreiche Hilfsangebote gegeben.

Dabei geht es sowohl um Geld, um das Gebäude zu kaufen, als auch Hilfe bei der Vermittlung von möglichen Betreibern für ein Alters- oder Pflegeheim. Die Gemeinde will aber derzeit noch keine Aussage darüber treffen, ob sie ihr Vorkaufsrecht, das wohl besteht, ausübt oder nicht.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Verantwortlichen nicht sicher sind, ob der rechtsextreme Anwalt es wirklich ernst meint mit dem Kauf des Hotels. Denn es gibt ein paar Indizien, die darauf hindeuten, dass Rieger nur ins Spiel gebracht wurde, um den Preis nach oben zu treiben.

Der Anwalt hätte nämlich im Zwangsversteigerungsverfahren deutlich weniger bezahlen müssen als die jetzt im Kaufvertrag festgelegten 1,28 Millionen Euro. Außerdem wäre das Vorkaufsrechts wohl erloschen und Faßberg hätte keine Chance mehr gehabt, einzugreifen. Rieger hatte gegenüber der CZ gesagt, dass er in ein Zwangsversteigerungsverfahren immer noch überboten werden könnte, deshalb der Kaufvertrag vorneweg. Doch schon bisher standen die Interessenten für Gerhus nicht Schlange. Warum hätte sich das ändern sollen? Außerdem hat der rechtsextreme Anwalt sehr bereitwillig Auskunft erteilt und ist selber in Erscheinung getreten. Das ist eher ungewöhnlich. Normalerweise schickt er laut Stefan Schölermann, Experte für Rechtsextremismus bei NDR Info, Strohmänner vor und hält sich bedeckt, wenn er ernste Absichten hat. Zudem hat er derzeit noch Kaufinteresse an einer Gaststätte im bayerischen Oberfranken in der Nähe von Wunsiedel, dem Geburtsort des Nazi-Führers Rudolf ließ. Dort läuft die Frist für das Vorkaufsrecht der Kommune noch bis zum 5. November. Im Gespräch ist eine Summe von l,84 Millionen Euro. Beide Immobilien wird Rieger wohl nicht kaufen wollen.

Derzeit prüft die Gemeinde Faßberg die Optionen. Dazu gehört offenbar auch der Preis im Kaufvertrag. Im Gesetz ist geregelt, dass die Gemeinde den Verkehrswert zahlen muss, „wenn der vereinbarte Kaufpreis den Verkehrswert in einer dem Rechtsverkehr erkennbaren Weise deutlich überschreitet". Das könnte hier der Fall sein, denn der Preis liegt gut 280000 Euro über dem Schätzwert des Gutachters. Dieser potenzielle Streit über den Kaufpreis könnte sogar Gerichte beschäftigen - und Rieger auf einige Jahre im Landkreis Celle verhindern.

Quelle: Cellesche Zeitung 22.10.2008

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