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Die Kleinstadt Faßberg kämpft gegen NPD-Anwalt Rieger

25. Oktober 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Rieger - NPD

Immobilienverkauf: Lokalpolitiker der Stadt überlegen, ob sie ihr Vorkaufsrecht ausüben
Die Kleinstadt Faßberg kämpft gegen NPD-Anwalt Rieger
In Delmenhorst ist er gescheitert. Nun will der Hamburger ein Hotel im Kreis Celle übernehmen. Die
Einwohner wehren sich.
Von Ludger Fertmann
Seine erwachsenen Kinder wohnen schon lange nicht mehr in Fassberg, aber sie sagen es dem Vater
nachdrücklich am Telefon. Die Bürger halten ihn auf offener Straße an, um es ihm klarzumachen. Dabei muss
Hans-Werner Schlitte gar nicht überzeugt werden, denn auch der parteilose Bürgermeister (61) will "auf keinen Fall
die rechtsextremistische Szene in Faßberg haben".
Am 16. Oktober hat der Hamburger NPD-Anwalt Jürgen Rieger ein marodes Hotel samt Schwimmbad und großen
Flächen im Außenbezirk der Gemeinde im Landkreis Celle gekauft. Auf den ersten Blick alles wie in Dörverden, wo
Rieger schon vor Jahren eine alte Bundeswehrliegenschaft erwarb und wo die Gemeinde und der Landkreis
Rotenburg seither über das Baurecht eine Nutzung verhindern. Genau das aber wird in Faßberg schwierig, denn
Rieger will nach eigenen Angaben das Hotel ganz normal weiterbetreiben. Weswegen sich die Gemeinde über eine
"Vormerkung" im Grundbuch die Möglichkeit gesichert hat, binnen zwei Monaten vom eigenen Vorkaufsrecht
Gebrauch zu machen. Den Bürgermeister Schlitte schüttelt es bei der Vorstellung, dass sich Neonazis ausgerechnet
in seinem Faßberg im Naturpark Südheide tummeln: 7000 Einwohner und 3500 Soldaten im benachbarten großen
Fliegerhorst, darunter sogar eine kleine Gruppe Franzosen samt französischem Kindergarten und französischer
Grundschule.
Schon in Delmenhorst konnte der Kauf eines Hotels durch Rieger nur durch Ankauf des Gebäudes durch die Stadt
verhindert werden, nun gibt es in Faßberg Anfragen aus der Bevölkerung, ob hier solche Spenden gebraucht
werden. Auf der anderen Seite haben auch Einwohner dem Bürgermeister klar gesagt, dass sie wegziehen, wenn
die Neonazis kommen. Aber so weit soll es nicht kommen: Schlitte ist sicher, dass alle Politiker in der Stadt an
einem Strang ziehen: "Wir wollen die Rechtsextremisten mit allen Mitteln verhindern."
Kauft tatsächlich die Gemeinde das Anwesen, dann soll die Liegenschaft Schlitte zufolge als Heim für Pensionäre
oder auch Demenzkranke genutzt werden.

Quelle: Hamburger Abendblatt 25.10.2008
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