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Berliner Jugendtheater traf den Nerv

3. November 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kultur

Berliner Jugendtheater traf den Nerv

Initiative "Grenzenlos" überzeugte mit "Der Sprung" / 200 Besucher / Laienschauspieler mit Migrationshintergrund

THEDINGHAUSEN (ha) Die Samtgemeinde Thedinghausen ist wahrlich keine Großstadt wie Berlin. Doch dass die Jugendlichen hier und dort durchaus ähnlich gelagerte Probleme haben können und sich mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigen, wurde am Mittwochabend bei der Aufführung der Theater-Initiative "Grenzenlos" aus Berlin Moabit deutlich.

Gezeigt wurde das gesellschaftskritische Stück "Der Sprung". "Grenzenlos" feierte mit diesem Stück bereits im April dieses Jahres in Berlin vor ausverkauftem Haus eine viel beachtete Premiere. Die sich während der Berliner Herbstferien anschließende Deutschland-Tournee führte die Truppe auch nach Thedinghausen.

Zur Gudewill-Schule - Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage - kamen die Jugendlichen durch Initiative von Ratsherr Dirk Jacobs und Klaus Domröse seitens der Schule. Mit rund 200 Besuchern war die Vorstellung sehr gut besucht. "Angesichts von nur rund 50 verkauften Karten im Vorverkauf hätte ich mit solch einer Resonanz nicht mehr gerechnet", freute sich Klaus Domröse. Dirk Jakobs, der das Ensemble begrüßte, fiel auf, wie gemischt doch das Publikum an diesem Abend war - auch wenn natürlich die Jugend in der Überzahl war.

Seit fünf Jahren arbeitet die Jugendtheaterwerkstatt Moabit mit Jugendlichen und Kindern aus sozialen Brennpunkten und strukturschwachen Stadtvierteln. Acht Jugendliche mit Migrationshintergrund aus dem Iran, Libanon, der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien haben in Thedinghausen auf die Bühne gebracht, was ihnen täglich begegnet. Und sie stellten dabei zum großen Teil ein beachtliches schauspielerisches Können unter Beweis. Zusammen mit dem sich durch die gesamte Vorführung ziehenden Engagement der Truppe war das ein Garant für eine gelungene Vorführung, die auch sichtlich den "Nerv" der Thedinghauser Kids traf.

Die Berliner Jugendlichen haben in den letzten 14 Monaten unter der Regie von Ahmed Shah und der musikalischen Leitung und Regieassistenz von Cigir Özyurt ein Stück entwickelt, in dem sie eine Reise ins Deutschland der 30er Jahre und wieder zurück machen, immer wieder auf der Suche nach Kinder- und Menschenrechten - auch am Beispiel der Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte der jüdischen Holocaust-Überlebenden. Rap und Gesang umrahmten die Textpassagen, die bei aller Ernsthaftigkeit auch den nötigen Schuss Witz und Humor nicht vermissen ließen. • 31.10.2008

Quelle: Kreiszeitung

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