Symposium für Vielfalt und Demokratie präsentierte vielfältige Projekte und Informationen

Symposium für Vielfalt und Demokratie präsentierte vielfältige Projekte und Informationen

Das jüngste Symposium für Vielfalt und Demokratie des WABE-Netzwerkes im gefüllten Nienburger Kulturwerk bot ein vielfältiges Programm auf zwei Etagen. Die Bürgermeister Hennig Onkes (Nienburg) und Lutz Brockmann (Ver de n) zeigten sich bei de r Eröffnung de r Projektmesse de s Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie und Zivilcourage (WABE) angesichts de r vielen vorgestellten Projekte optimistisch, dass man de n Bestrebungen von Rechtsextremisten,  in de r Region Fuß zu fassen auf Dauer erfolgreich entgegentreten wer de . Sebastian Edathy (MdB/SPD) hob in seinem Grußwort die zentrale Be de utung de s Lokalen Aktionsplans von WABE für die Bekämpfung de s Rechtsextremismus in de r Region hervor und machte de utlich, dass er sich im Bun de stag für de n Abbau von bürokratischen Hür de n stark machen wer de . Rechtsextremismus sei organisierte Menschenfeindlichkeit, de r kein Raum gegeben wer de n dürfe. Der Landtagsabgeordnetete Helge Limburg (B’90/Grüne) sicherte de m Netzwerk seine Unterstützung zu und machte de utlich, dass solche Projekte auch auf Lan de sebene geför de rt wer de n  sollten.

Rudi Klemm von der WABE-Koordinierungsstelle berichtete von anhaltenden rechtsextremistischen Aktivitäten in den beiden Landkreisen Verden und Nienburg. Die NPD sei in der Region gestärkt aus der Landtagswahl hervorgegangen und habe in beiden Landkreisen ein überdurchschnittliches Wahlergebnis erzielt. Insbesondere in den Samtgemeinden Dörverden, Eystrup und Heemsen seien die Ergebnisse sehr besorgniserregend. Mit Bezug auf eine Untersuchung der Universität Leipzig im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung machte Klemm aber deutlich, dass das eigentliche Problem in der Verbreitung rechtsextremistischer Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft liege. Es seien alle Altersgruppe und alle gesellschaftlichen Schichten betroffen.

Im Rahmen des WABE-Netzwerkes werden aber alle Chancen genutzt, um etwas dagegen zu bewegen und demokratisches Engagement in der Mitte der Gesellschaft zu mobilisieren. Von den 35 WABE-Projekten im Jahr 2008 wurden 25 auf Stellwänden vorgestellt. TeilnehmerInnen   des   deutsch-ukrainischen Jugendaustausches zur Dokumentionsstellle Pulverfabrik berichteten persönlich über das Treffen im Oktober 2008 und präsentierten erste Ergebnisse.

Die Haupt- und Realschule Dörverden präsentierte ihr Projekt "Viele Nationen - Unsere Schule - das sind wir" in Nienburg und zeitgleich in Dörverden im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Während dieser Woche stellte das Kunstatelier Artenreich mit den Schülern u. Schülerinnen ein Wandmosaik her, in dem das Motto verarbeitet  und dargestellt wurde . Außerdem richteten die SchülerInnen ein Spielecafé ein und gestalteten es nach ihren Vorstellungen. Am Ende der Woche hat sich die gesamte Schule der Öffentlichkeit präsentiert und ihre Arbeiten gezeigt.

Ziel dieser Projektwoche war es, eine größere Identifikation mit der Schule und den MitschülerInnen zu erreichen, besser gemeinsam zu lernen und zu arbeiten, trotz unterschiedlicher Kulturen und einen respektvollen und gewaltfreien Umgang untereinander zu  fördern.

Insgesamt erreichen im Jahr 2008 die geförderten Projekte 3000 Teilnehmer/innen. Zum größten Teil sind es Jugendliche und Kinder. Ein kleinerer Teil der Projekte richtet sich an Multiplikatoren. Im Einzelnen wurden folgende Projekte gefördert:

·     Informations- u. Bildungsbroschüre zum Internationalen Jugendaustausch 2004 - 2007

·     Koordinierungsstelle für de n Lokalen Aktionsplan (WABE)

·     Demokratische Strukturen im europäischen Kontext

·     Informationsveranstaltung für Jugendliche über Wahlen und Demokratie

·     Rahmenkonzept "Erinnerungskultur und Demoikratiebildung

·     Demokratieerziehung in de r Familie mit de r "Brüllfalle"

·     Präventionsprojekt 2008 zur Förderung von Präventionsangeboten für Kinder in Grundschulen

·     Bunt ist lebendig

·     Aktion "Bücher aus dem Feuer" und Sternmarsch für Demokratie

·     Projekt Straßentheater Hlahlanithi / Johanisburg

·     Gemeinsam ….

·     Miteinander leben - voneinander lernen

·     Workcamp - Ferienpass

·     Sommerfest für Ehrenamtliche

·     Volkstrauertag 2008 Veranstaltung und Ausstellung

·     Vortrags-u. Diskussionsveranstaltungen i.d. Region

·     Sozialtraining zur Stärkung sozialer Kompetenzen

·     Viele Nationen - Unsere Schule-das sind wir

·     Stolzenau für Toleranz u. Integration

·     Theaterspiel u. Veranstaltungsmanagement -Kreativ…

·     "Verden ist bunt" in Objekten und Bildern

·     Deutsch-ukrainischer Jugendaustausch 2008

·     Gemeinsam noch stärker

·     Jgdl. Gegen Fremdenfeindlichkeit u. Rechtsextremismus

·     Fit for Life / Achim

·     Fit for Life / Dörverden

·     Streitschlichtungsprojekt im Kindergarten

·     Demokratie & Vielfalt durch Kultur

·     Workcamp auf Kreta 2008

·     Coolnesstraining und reiten

·     Bildung u. Präsentation von Bestpraxis-Projekten

·     "Perform together" HIP HOP und arabische Musik

·     NI-Wieder-Konzert

·     Fest der Kulturen

·     Integrationsprojekt Baumhaus

Neben de r Präsentation de r Projekte zielte das Symposium auf de n Transfer von Projekti de en und die Entwicklung von Perspektiven für das Jahr 2009. Deshalb wur de in vier Workshops inhaltlich gearbeitet. Schulleiter Joachim von Lingen stellte ein Netzwerk zur Präventionsarbeit an Grundschulen vor. Gerhard Bücker vom Lan de spräventionsrat erläuterte die Aktivitäten von Rechtsextremisten im Sport und zeigte anschaulich auf, wie man de m begegnen kann. Martin Guse und Eckard Lenk erläuterten anhand verschie de ner pädagogischer Ansätze die Möglichkeiten und Grenzen lokalhistorischer Arbeit in Jugendarbeit und Schule. Tanja Jorgas vom Fachdienst Jugend und Sport de s Landkreises Nienburg berichtete vom letzten Sternmarsch für Demokratie und de n Planungen für das Jahr 2009. Gemeinsam mit Rudi Klemm leitete sie de n Workshop zum integrierten Bildungsprojekt „Vielfalt und Demokratie am Fluss“. Dabei geht es um eine Veranstaltungsreihe, die sich wie eine Perlenkette von Stolzenau bis Achim erstreckt, und aus Anlass de s 60jährigen Bestehens de s Grundgesetzes durchgeführt wird. Unterschiedlichste Formen de r Bildungsarbeit sollen darin Eingang fin de n und gleichzeitig für die Vielfalt, für das Bürgerengagement in de r  Mittelweserregion und für das Prinzip Demokratie werben.

Frau Dr. Annedore Smettan von de r Regierstelle de s Bundsprogramms „Vielfalt tut gut“ in Berlin zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt de r Aktivitäten und ermutigte  die Akteure zu weiteren Projekten