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Celler Neonazi dankt auf Soldatenfriedhof Essel der SS

20. November 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Soldatenfriedhof Essel

Celler Neonazi dankt auf Soldatenfriedhof Essel der SS

Polizei lässt Rechtsextreme in kleinen Gruppen zu Gräbern von gefallenen Deutschen / Strafanzeige nach Rede bleibt aus

 

ESSEL (sdr). Das Celler NPD-Mitglied Dennis Bührig (Foto) hat bei einer Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertags auf dem Soldatenfriedhof in Essel in einer Rede der nationalsozialistischen Waffen-SS gedankt. Das berichtet zumindest der Sprecher des Bündnisses gegen Rechts in Soltau-Fallingbostel, Charly Braun. „Die Erinnerung an die Waffen-SS ist uns nicht bekannt", sagt Peter Hoppe, Pressesprecher der Polizeiinspektion in Soltau. Braun hatte keine Strafanzeige erstattet. „Weil der Täter im Strafverfahren meine Adresse bekommt", begründete er seine Zurückhaltung.

Die Polizei hatte bei dem Gedenktag am vergangenen Sonntag einen Zusammenstoß zwischen rund 30 Neonazis und Mitgliedern einer „Antifa-Dokumentationsgruppe" auf dem Soldatenfriedhof verhindert. Die Beamten ließen die Rechtsextremen nur in Gruppen zu je drei Personen an die Gräber, um Straftaten vorzubeugen.

Immer wieder wird der Soldatenfriedhof in Essel von Neonazis aufgesucht. Der Grund: Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs sollten mit Resten verschiedener deutscher Einheiten der Aller-Brückenkopf gegen die Angriffe der Alliierten verteidigt werden. Im Esseier Wald kämpften am 11. und 12. April 1945 auf deutscher Seite Soldaten einer Marine-Einheit der Waffen-SS. Auf dem 1950 eingerichteten Soldatenfriedhof im Wald zwischen Hademstorf und der Allerbrücke sind über 114 Deutsche begraben. Die meisten von ihnen waren zwischen 17 und 20 Jahre alt. Aufgrund ihrer Beteiligung am Holocaust und an zahlreichen Kriegsverbrechen wurde die Waffen-SS 1946 vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt. Ob ein Gericht Bührig allerdings verurteilen würde, weil er der Nazi-Elitetruppe öffentlich gedankt hat, ist fraglich. Der Bundesgerichtshof hatte vor drei Jahren entschieden, dass die Parole „Ruhm und Ehre der Waffen-SS" nicht strafbar ist.

 

Quelle: Cellesche Zeitung 19.11.2008

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