Hungern für eine gentechnikfreie Welt
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Presseerklärung 6. April 2009
Hungern für eine gentechnikfreie Welt
Am 14. März 2009 stellten sich zwei Frauen mit Plakaten vor das Landwirtschaftsministerium in Warschau und begannen ihren öffentlichen Hungerstreik: die Biobäuerin Edyta Jaroszewska-Nowak und Danuta Pilarska, Vorsitzende eines Bio-Anbauverbandes, protestieren gegen den Anbau von gentechnisch verfälschten Pflanzen, aus aktuellem Anlaß gegen die Aussaat der Mais-Sorte MON 810.
Allein im Jahr 2008 ist die Anbaufläche mit GVO-Pflanzen in Polen von 300 auf ca. 3.000 Hektar gestiegen. Ein berechtigter Grund zur Sorge für Polens Bio-Bauern, denn die Biodiversität, die bäuerliche Landwirtschaft und die Gesundheit für Mensch, Tier und Pflanze werden massiv bedroht durch gentechnisch verfälschte Pflanzenkonstrukte einiger großer amerikanischer und deutscher Saatgutkonzerne. Akut bedroht ist auch der Ökologische Landbau, denn die Produkte der polnischen Biobauern müssen GVO-frei bleiben, um der europaweit großen Nachfrage nach Bio-Produkten gerecht zu werden.
Inzwischen hungern in Polen öffentlich acht Bäuerinnen und Bauern. Und sie bekommen Verstärkung aus Deutschland: Sabine Groeneveld, u. a. Bio-Bäuerin und Gentechnik-Kritikerin aus Mollenfelde bei Friedland (Südniedersachsen), hat sich ihrem Streik angeschlossen. Damit solidarisiert sie sich mit den hungernden polnischen Bäuerinnern für eine gentechnikfreie Landwirtschaft. Außerdem spendet sie jeden Tag, an dem sie nichts isst, fünf Euro - das Geld, das sie sonst für Essen ausgegeben hätte - an die polnische Umweltorganisation ICPPC (International Coalition to Protect the Polish Countryside), eine Organisation in der Nähe von Krakau, die sich für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und für eine gentechnikfreie Welt einsetzt.
„In Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern gibt es vielfältige unterstützenswerte Aktionsformen gegen Gentechnik“, so ihre Begründung. „Doch die Bäuerinnen in Polen brauchen j e t z t Hilfe“. Gesucht werden Menschen, die sich diesem Hungerstreik anschließen, um die Forderungen der polnischen Bäuerinnen und Bauern nach einem gentechnikfreien Polen zu unterstützen und die Aussaat von Monsanto Mais 810 zu verhindern.
Weitere Infos bei:
Sabine Groeneveld
D-37133 Friedland
T. 0151-5355 12 07
und www.icppc.pl/pl/gmo/eng_index.php
www.gmo-free-regions.org/stop-the-crop-action.html