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Neonazis auf der Bühne?

16. Juni 2009 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis - Norddeutschland

Neonazis auf der Bühne?

 

Liebe KollegInnen,

 

am 11. Juli wird es eine von vielen Konzertveranstaltungen in Osnabrück geben. Diesmal ist es ein „Festival Of Subculture“ in der Halle Gartlage. Soweit so kommerziell.

Nur ist diesmal nicht angezeigt darüber hinweg zu gehen.

 

Einige der sechs angekündigten Bands haben es in sich. Der Name „Headcase“ steht für eine Skinheadband, die nicht einfach nur die Musik für eine Subkultur präsentiert. Unter dem noch unauffälligen Namen einer alten Formation kommen sie daher. Die Strategie der Unterwanderung nennen sie es selbst.

Mehrheitlich bekannte Neonazis aus dem Umfeld von „Blood & Honour“ – dem verbotenen Neonazi- Skinheadnetzwerk – treten auf. „Evil Conduct“ gehört auch dazu. Eine andere Band, diesmal als „4-Skin“ angekündigt, wurde von der Osnabrücker Antifa bereits mit ähnlicher Strategie im April enttarnt und hatte bereits da einen Auftritt als „Indecent Exposure“.

 

Die Subkultur- Szene der Skinheads ist gewarnt und warnt selbst. Eine Subkultur, die sich gegen rechtsextremistische Unterwanderung wehrt. Eine Subkultur, die Anderes im Sinn hat, als die Neonazis. Auch unter den Bands ist das so, trotz kommerzieller Interessen. Aber auf „Selbstregulierung“ allein ist bekanntlich nicht zu setzen.

Der Konzertveranstalter Korte gibt sich desinteressiert.

 

Es gibt sie, die Glatzen, die gewalttätigen Skins in den neofaschistischen Kameradschaften und es gibt Skinheads mit extremer rechtsgerichteter Gesinnung. Ihr Netzwerk im Internet bewirbt solche Auftritte und z. B. „Germaniaversand“ verbreitet die Musik. „Indecent Exposure“ und „Headcase“ sind Bands, die dafür sorgen, dass die Ideologie des Faschismus Verbreitung findet. Zielgruppe sind junge Leute in ihren Subkultur.

Nazipropaganda in einem Subkulturkonzert. Naziparolen in der Halle Gartlage?

 

Es werden mehr Teilnehmer des rechtsextremen Netzes erwartet als zum Aufmarsch der NPD. Kortes kommerzieller Erfolg?

Sie können sich sammeln, weil niemand sie hindert, weil ein Konzertveranstalter schmerzfrei alles nimmt, was Geld bringt. Und wieder wurde einer menschenfeindlichen Gesinnung ein Forum geschaffen!

 

Seit wir wissen, dass Neonazis mit allen Mitteln, ob mit Kinderfesten, Fußballtunieren oder Konzerten, ihre verbrecherisch ausgerichtete Ideologie in die Mitte der Gesellschaft tragen, ist eine andere Wachsamkeit angezeigt. Am Rande der Gesellschaft, in der Subkultur können wir „das Spiel der Kräfte“ nicht zulassen. Subkulturen sind richtig und wichtig. Unterstützen wir auch dort eine antifaschistische Gesinnung!

 

Das Konzert muss ohne Nazimusiker stattfinden. Nazisymbole und neofaschistische Gesinnung dürfen keinen Raum finden, nicht auf der Straße oder in Veranstaltungssälen.

Die Halle Gartlage muss nazifrei sein.

 

Alle gesellschaftlichen Gruppen sind aufgerufen, Druck auszuüben.

Ratsfraktionen haben zu tun, wenn die Erklärung aus dem Februar noch stimmt.

 

Unsre Stadt hat die Nazis satt!


Keine Neonazis auf Osnabrücks Bühnen
Mittwoch, 17. Juni 2009, 19:54

Information

Bündnis gegen Rechts

 

 

 

Hallo allerseits,

 

nach dem Aufruf, politisch zu handeln, wenn Rechtsextremisten auf ein Konzert kommen, ist schnell viel passiert. Leider auch missverständliches.

 

Die wichtigste Information zuerst:

Die Band „Hardcase“ ist nicht mehr dabei!

 

Carlo Korte, Konzertveranstalter in Osnabrück, hat sich in einem Telefonat heute Nachmittag eindeutig erklärt: Er ist sich seiner Verantwortung bewusst und auch eines möglichen Schadens. Seine Veranstaltungen werden nicht von Rechtsextremisten unterwandert und gegen einen Versuch wird er sich verhalten. Auch wird er sein Publikum dahingehend kontrollieren lassen, dass keine solchen Symbole gezeigt werden.

 

Sehr deutlich wurde, dass Unterwanderung eben nicht durch auf dem Index stehende Bands erfolgt, sondern durch Bandmitglieder. Herr Korte hat sich informiert und dazu auch mit der Polizei kommuniziert. Er ist daran interessiert, gute Konzerte zu veranstalten. Gemeinsames Interesse ist, die Bühnen nazifrei zu halten.

 

Nun zu den Missverständnissen.

1. Die Skinheads sind eine Subkultur, die selbstverständlich ihre Konzerte haben oder Veranstaltungen machen sollen. Dagegen gab und gibt es überhaupt nichts einzuwenden. Für jene, die es interessiert, sei die Band „SpringtOifel“ mit ihren interpretierten Texten von Erich Kästner empfohlen.

2. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein und politisch zu handeln. Verträge kündigen ist nicht politisch handeln und höchstens ein späteres Mittel. Auch bei einem NPD-Verbot geht es keineswegs um die Hoffnung, die Neonazis damit erledigt zu sehen. Dabei soll die juristisch geschützte Infrastruktur ausgetrocknet werden. Die politische Auseinandersetzung mit neonazistischer Gesinnung bleibt eine größere Aufgabe.

 

Allen AkteurInnen sei gedankt, dass hier eine entschiedene Haltung eingenommen wurde. Viele Gruppen haben engagiert recherchiert und reagiert. Gesellschaftliche Gruppen, OS-Radio, Stadt und OB haben unverzüglich eine Klärung herbei führen wollen. Herr Korte ist nunmehr aufmerksam und tätig geworden.

 

Beste Grüße

 

 

Olaf Cramm

DGB Region Osnabrück-Emsland

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