Die HARKE am Sonntag - HamS-online.de 25.12.11 -- Hauptschule Hoya: Schule ohne Rassismus
Gegen Mobbing und Diskriminierung
Festakt zur Aufnahme der Hauptschule Hoya ins Netzwerk „Schule ohne Rassismus“
Hoya (an). „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ darf sich die Marion-Blumenthal-Hauptschule in Hoya schon seit April nennen, offiziell wurde es jedoch erst am Donnerstag durch die Aufnahme in das Schülernetzwerk. Dr. Peter Kaufmann aus dem Niedersächsischen Kultusministerium überbrachte im Rahmen eines Festaktes im „Filmhof“ Hoya die Urkunde. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist mit bundesweit 994 Schulen das größte Schulnetzwerk in Deutschland“, betont Landeskoordinator Peter Kaufmann, der zugleich damit die Marion-Blumenthal-Hauptschule als 136. Schule in diesem Netzwerk in Niedersachsen begrüßte.
Die musikalische Begleitung mit jiddischer Musik übernahm Thomas Denker, in Hoya kein Unbekannter. „Denker gehört zum Gedenken“, sagt Schulleiterin Eike Reiche. Courage sei Mut, es gehe ums Handeln, sich einsetzen für verbindliche Werte und sich wehren gegen körperliche Angriffe und Mobbing. „Wir achten einander und respektieren, dass alle verschieden sind.“ Rassismus könne jeden treffen, Macht und Missbrauch seien eng verknüpft. Der Titel sei eine Aufgabe und keine Auszeichnung für eine geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft. Eike Reiche: „Kinder und Jugendliche errichten einen Wall of Shame, in Projektwochen werden wechselnde Ausstellungen zum Thema aufgestellt.
Paten dieser Schule sind der Hoyer Arzt Dr. Hamid Kamara und die heutige Gastgeberin Beate Möller-Dumschat. „Damit haben wir Personen an unserer Seite, die unterschiedlicher Herkunft sind“. Sozialarbeiterin Frauke Gieße-Claus stellt Dr. Hamit Kamara als ein tolles Beispiel für gelungene Integration vor. In Sierra-Leone geboren, ist er seit 30 Jahren in Deutschland. Hamit Kumara wolle persönlich seine Erfahrungen einbringen, niemand solle ausgeschlossen werden, wegen seiner Farbe oder seinem Glauben. Beate Möller-Dumschat sieht ihr Haus, den „Filmhof“, als Patenhaus, in dem sich tagtäglich Menschen unterschiedlichster Herkunft einfinden.
Mindestens 70 Prozent aller an einer Schule tätigen Menschen müssen eine Erklärung unterschreiben, in der sie sich verpflichten, in Zukunft gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule vorzugehen. „86 Prozent haben unterschrieben und damit erreicht, dass die Marion-Blumenthal-Hauptschule gegen Rassismus und Schule mit Courage ist“, sagt Frauke Gieße-Claus.
Die Gruppe „s´putnike“ und Jugendliche der Schule haben im weiteren Verlauf der Veranstaltung ein Musikprogramm vorgetragen, dass so manchen Gast im vollbesetzten Kino nachdenklich stimmte.
„Das Projekt ist wichtig und bedeutend, die Show hat es uns deutlich gemacht“, sagte Landrat Detlev Kohlmeier in seinen Grußworten. Die Unterstützung und Begleitung dieses Projektes durch Paten sei eine wichtige Aufgabe, dafür dankte er auch im Namen von Kreisverwaltung und Kreistag.
Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer begrüßte die Selbstverpflichtung aller Schüler. „Toll, dass alle drei Schulen zu diesem großen Netzwerk beitragen.“
„Die Marion-Blumenthal-Hauptschule hat heute ein klares Zeichen gegen Rassismus und für Courage gesetzt“, betonte Rudi Klemm von WABE. Pascal Budesheim bedankte sich als Schülersprecher und sagte: „Man kann sich, wie gesehen, auch locker mit dem Thema auseinandersetzen.“
vom 25.12.2011 | Ausgabe-Nr. 52
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