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NDR.de 22.11.11 -- Zensus-Vorwürfe gegen WZ

22. November 2011 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Hells Angels & Neonazis


 

 
NDR.de   Stand: 22.11.2011 19:00 Uhr
Zensur-Vorwürfe gegen "Walsroder Zeitung"
von Stefan Schölermann, NDR Info

Screenshot von einem Auszug aus einem Wikipedia-Artikel über die "Walsroder Zeitung" © Wikipedia Fotograf: NDR Online
Dieser letzte Absatz über die Zapp-Berichterstattung wurde aus dem Wikipedia-Artikel gelöscht.

Seit langem wird in der Heidestadt Walsrode über den Umgang mit Rockern diskutiert - denn dort ist nicht nur ein mächtiger "Hells Angel" beheimatet, er mischt auch munter im kulturellen und geschäftlichen Leben der Stadt mit. Viele überregionale Medien haben sich bereits mit der Situation in Walsrode beschäftigt - und gelegentlich geriet dabei auch die "Walsroder Zeitung" in den Blickpunkt. Das NDR Magazin Zapp griff das Thema auf. Der Beitrag fand Erwähnung auf Wikipedia. Dort war zu lesen: "Laut einem Bericht des NDR-Medienmagazins Zapp hatte die Walsroder Zeitung bei mit den 'Hells Angels' in Zusammenhang stehenden Vorfällen im Gegensatz zu anderen Zeitungen den Zusammenhang verschwiegen. Die Walsroder Zeitung rechtfertigte dies mit dem Hinweis auf einen Zeitungsartikel, nach dem man nur Fakten und keine Vermutungen vermitteln wolle."
Ver.di spricht von Zensur-Versuch


Der "Walsroder Zeitung" stieß dieser Eintrag offenbar sauer auf: Auf eigene Faust versuchte man offenbar Abhilfe zu schaffen und machte sich daran, die Zeilen zu löschen. Die Beleglage ist eindeutig und noch heute nachzuvollziehen - anhand der bei Wikipedia veröffentlichten Computer-Hausnummer, der sogenannten IP-Adresse. Für den Medienexperten der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Niedersachsen, Friedrich Siekmeier, ist das ein Versuch der Zensur: "Das ist nicht akzeptabel. Das bedeutet, dass ein Medium selbst Zensur auszuüben versucht gegenüber einem anderen Medium." Es sei einer der wichtigsten Grundsätze, nicht in andere Medien einzugreifen, sagt Siekmeier.
Bedrohter Rechtsanwalt ist fassungslos
Empört ist auch Rechtsanwalt Thomas Lasthaus. Er hat sich in den vergangenen Monaten öffentlich und deutlich gegen die Rocker positioniert. Vor einigen Wochen bekam er dafür offenbar die Quittung. Vor seinem Haus brannte ein Müllcontainer. An die Hauswand hatten Unbekannte geschrieben: "Eine Kugel reicht". Daneben  war ein Fadenkreuz hingeschmiert. Der "Walsroder Zeitung" war dieser Vorfall am Tag danach nur ein paar Zeilen wert.
Weitere Informationen
Ein Fadenkreuz ist auf eine Wand gemalt worden © NDR
 

Walsroder Zeitung: Zahnlos gegen "Hells Angels"

09.11.2011 | 23:20 Uhr
Anschlag auf einen Walsroder Rechtsanwalt, der die "Hells Angels" kritisiert. Die Lokalzeitung berichtet zurückhaltend - wie so oft, wenn "Hells Angels" in Verdacht geraten.mehr
Als Lasthaus nun von dem offenkundigen Manipulationsversuch bei Wikipedia erfuhr, war der Rechtsanwalt fassungslos: "Ich kann nicht begreifen, dass ein Medium wie die 'Walsroder Zeitung', die ich für ein wichtiges Blatt halte, sich nicht mit seinen Kritikern auseinandersetzt und stattdessen versucht, missliebige Kommentare zu verändern, ohne, dass jemand etwas davon merkt."
Verlag räumt Fehler ein
Der Verlag hat mittlerweile einen Fehler eingeräumt. Herausgeber Martin Röhrbein sagte dem NDR, der Löschversuch sei nicht mit der Leitung des Hauses abgestimmt gewesen und hätte nicht passieren dürfen. Doch so ganz mag man die Finger offenbar noch immer nicht von Wikipedia lassen. Wenn er jemanden hätte, der dazu in der Lage wäre, würde er unter dem Artikel in Wikipedia einen Nachsatz anfügen lassen, so Röhrbein. Und zwar einen Verweis auf Ziffer 13 des Pressekodex, in dem von der Unschuldsvermutung in der Berichterstattung die Rede ist.  Für ver.di-Sekretär Siekmeier ist das ein nicht zu akzeptierendes Ansinnen: "Wikipedia ist kein Medium zur Selbstdarstellung. Und wenn die 'Walsroder Zeitung' meint, es zu Selbstdarstellung missbrauchen zu können, dann ist das nicht mit den Richtlinien vereinbar."

 

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