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Tausende Briten streiken gegen geplante Rentenreform

30. Juni 2011 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #soziale Gerechtigkeit - gewerkschaftliche Kämpfe

Lehrer und Angestellte des öffentlichen Dienstes legen in Großbritannien einen Tag ihre Arbeit nieder. Sie demonstrieren gegen die Sparpläne der Regierung in London.
Demonstranten protestieren im nordenglischen Leeds gegen die geplante Rentenreform der britischen Regierung.

Demonstranten protestieren im nordenglischen Leeds gegen die geplante Rentenreform der britischen Regierung.

 

Tausende Lehrer und Angestellte des öffentlichen Dienstes streiken gegen die Pläne der britischen Regierung, das Renteneintrittsalter und gleichzeitig die Rentenbeiträge zu erhöhen.


Die BBC schreibt, dass ungefähr die Hälfte der staatlichen Schulen in England und Wales von den Streiks betroffen sind. Laut der britischen Tageszeitung The Guardian bleibt wahrscheinlich ein Drittel der Schulen geschlossen und zwei Drittel der Universitäten müssen Vorlesungen absagen. Viele Eltern nahmen ihre Kinder mit zur Arbeit.Viele Gerichte, Regierungsgebäude und Arbeitsämter sind vom Protest betroffen. Auch Flugreisende müssen seit Mittwochabend mit Verzögerungen rechnen, weil sich Zollbeamte und Grenzer dem Ausstand angeschlossen haben. Die Regierung sagte laut BBC, dass die "große Mehrheit" der Gerichte, Arbeitsämter und der britischen Steuer- und Zollbehörden wie üblich geöffnet sei.

Vier Gewerkschaften hatten zu dieser landesweiten, 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Sie erwarten, dass sich bis zu 750.000 Menschen an dem Protest beteiligen. Die Chefin der Lehrergewerkschaft National Union of Teachers, Christine Blower, sagte, der Streik könne sich über Monate hinziehen, wenn die Regierung nicht einlenke.

Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete die Streiks als unverantwortlich. Die Verhandlungen über die Rentenreform seien noch nicht abgeschlossen. Die Regierung sieht die Pläne als "fair gegenüber den Steuerzahlern" an. Die Association of Teachers and Lectures erklärte dagegen, diese Darstellung sei irreführend. Die Gewerkschaften werfen der Regierung vor, die Kosten für die durch Banken ausgelöste Finanzkrise auf ihre Mitglieder abwälzen zu wollen.

Die unpopulären Rentenpläne sind ein weiterer Schritt im Konsolidierungskurs der Regierung, die bis 2015 das Haushaltsdefizit praktisch ganz ausgleichen will. Eine Rentenreform hält sie angesichts einer höheren Lebenserwartung für unausweichlich. Für viele Briten bringt das Vorhaben aber das Fass zum Überlaufen. Die Regierung plant bereits einen Gehaltsstopp und den Abbau von mehr als 300.000 Arbeitsplätzen.

Quelle: Zeit Online 30.06.2011

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