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Zeichen setzen für morgen | Vom Frauenwahlrecht zur gleichberechtigten Teilhabe

1. März 2011 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Frauen

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 Zum 100. Mal wird in diesem Jahr der internationale Frauentag gefeiert. Ins Leben gerufen hatte ihn im Sommer 1910 die II. internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen. Vorgeschlagen wurde er von der deutschen Sozialistin Clara Zetkin. Doch seine Tradition reicht schon weiter zurück: Zu den entscheidenden Momenten zählen Demonstrationen und Streiks von Textilarbeiterinnen in den USA seit 1858. Zum ersten Mal wurde er dann als internationaler Frauentag am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA gefeiert.

Auf den 8. März als einheitlichen Tag verständigten sich die Frauen 1921. Er war damit zugleich der Gedenktag an die Rolle der Frauen in der russischen Februar-Revolution von 1917. Zu den ersten Forderungen im Jahre 1911 zählte die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen. In Deutschland wurde es 1919 eingeführt.

In den letzten 100 Jahren konnten die Frauen zwar vieles erreichen, aber "echte Gleichstellung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sieht anders aus", wie es in einem aktuellen Flyer der ver.di-Frauen heißt. Heute geht es um die Verwirklichung von Chancengleichheit. Frauen wollen gleichberechtigt am Erwerbsleben, an politischen Entscheidungsprozessen und gesellschaftlichen Ressourcen teilhaben. Doch die Realität sieht immer noch anders aus. In Deutschland verdienen Frauen rund 23 Prozent weniger als die Männer. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist häufig noch ihr Problem. Immer mehr von ihnen werden zu Familienernährerinnen, obwohl die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür nicht stimmen. Sie sind öfter als Männer mit unsicherer Arbeit und niedrigen Entgelten konfrontiert.

Daher lauten die aktuellen Forderungen der ver.di-Frauen:

  • gleicher Lohn für gleiche Arbeit,
  • bedarfsgerechte und qualifizierte Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für alle Kinder,
  • flexible Arbeitszeitmodelle,
  • bessere Vereinbarkeit von Beruf, familiären Verpflichtungen und privaten Interessen,
  • gleiche Karrierechancen für Männer und Frauen - mehr Frauen in Führungspositionen,
  • Eindämmung von Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung sowie ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro pro Stunde,
  • eigenständige Existenzsicherung für Frauen und sichere Rente.

Termine

Der Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik beim ver.di-Bundesvorstand feiert den 100. Internationalen Frauentag mit mehreren Veranstaltungen. Am 1. März werden der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane in der Berliner ver.di-Zentrale eine Ausstellung zum Thema eröffnen. Erwartet werden um 18 Uhr die Vorsitzende des ver.di-Bundesfrauenrats, Barbara Henke, sowie die Historikerin Gisela Notz. Die Ausstellung wird bis zum 25. März zu sehen sein.

Im März laden die ver.di-Frauen auf Bundesebene zu drei Diskussionsveranstaltungen ein. Den Auftakt macht Uta Maier-Gräwe von der Universität Gießen am 8. März. Ihr Thema ist "Frauenarbeit an der Grenze zwischen bezahlt und unbezahlt - mit hohen gesellschaftlichen Wertschöpfungspotenzialen. Wo stehen wir am 100. Jubiläum des Internationalen Frauentags?". Am 17. März diskutiert Heide Pfarr, Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung, über "Entgeltgleichheit per Gesetz?". Am 24. März beschäftigt sich Christina Klenner, Leiterin des Referats Frauen- und Geschlechterforschung im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung, mit dem Thema "Trendsetter sind die Frauen aus dem Osten Deutschlands. Immer mehr Frauen in Deutschland ernähren die Familie". Alle Veranstaltungen finden jeweils von 18 bis 20 Uhr in der Berliner ver.di-Zentrale statt. Mehr Informationen: http://frauen.verdi.de

Weitere Veranstaltungen sind in ver.di-Bezirken und -Landesbezirken geplant. Nähere Informationen dazu gibt es vor Ort.

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T
<br /> <br /> Super Artikel! Man weiß das gar nicht genug zu schätzen, was bisher schon erreicht wurde im Punkto Gleichberechtigung. ich freue mich, dass es heute auch immer noch solche Veranstaltungen gibt!<br /> <br /> <br /> <br />
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