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Aufruf für So. 6.1.08 in Bad Pyrmont

4. Januar 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Kampf gegen Nazis

Aufruf für So. 6.1.08 in Bad Pyrmont
 
hier der Aufruf für Sonntag 6.1.08 in Bad Pyrmont(leider wurde mir nicht geschrieben, wer
genau aufruft, können sich aber bestimmt alle sympatisierenden Gruppen /
Institutionen mit druntersetzen wenn sie diesen Aufruf
weiterverbreiten)

Keine Stimme den Nazis!

Am 6. Januar 2008 will sich die NPD in Bad Pyrmont mit einer internen
Wahlkampfveranstaltung auf die “heiße Phase“ des laufenden
Landtagswahlkampfes einstimmen. Ihr Ziel ist der Einzug in den niedersächsischen
Landtag am 27. Januar. Dazu hat sie eine 20 Kandidaten umfassende
Landesliste aufgestellt. Außerdem konnte die NPD in knapp der Hälfte der
Wahlkreise genug UnterstützerInnenunterschriften für den Antritt mit
Direktkandidaten sammeln.

Auch wenn ihr angestrebtes Ergebnis in Höhe von “6 % plus X” Ausdruck
einer maßlosen Selbstüberschätzung ist, geht von der Partei dennoch eine
nicht unerhebliche Gefahr aus. Der jetzige Wahlkampf macht deutlich,
wie eng die Zusammenarbeit der Partei mit den militanten “Freien
Kameradschaften” inzwischen geworden ist. Zahlreiche führende Köpfe der
niedersächsischen Kameradschaftsszene treten als Kandidaten für die NPD an,
wie der u.a. wegen der “Verwendung von Kennzeichen
verfassungsfeindlicher Organisationen” vorbestrafte Dennis Bührig aus Celle. In Hildesheim
lies sich Dieter Riefling für die Partei aufstellen, der wegen
Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhass, diverser Körperverletzungsdelikte
und der Weiterführung der 1995 verbotenen Nazipartei FAP einschlägig
vorbestraft ist. Mit dem rechten Liedermacher Michael Müller aus Bad
Lauterberg findet sich auf der Liste der NPD ein weiterer geistiger
“Brandstifter”, der bei einem Auftritt zur Melodie eines bekannten Schlagers
sang: “Mit 6 Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an” (in Anspielung
auf die 6 Millionen von den Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden).
Angeführt wird die rechte Wahlkampftruppe vom ehemaligen Walldorflehrer
Andreas Molau aus Denkte bei Braunschweig. Die Nominierung Molaus gilt als
geschickter Schachzug, da dieser sich sowohl bieder geben kann, wie es
dem rechtskonservativen Lager zusagt, aber ebenso verbalradikal, um
bei den Anhängern der “Freien Kameradschaften” zu punkten.

Inhaltlich bietet der NPD-Wahlkampf nicht viel Neues. Alte Parolen im
Sinne von “Ausländer raus” werden in Forderungen nach getrennten
Schulklassen für “deutsche” und “ausländische” Kinder oder der Hetze gegen
eine multikulturelle Gesellschaft umformuliert. Darüber hinaus folgt die
NPD einer weiteren altbekannten Masche der extremen Rechten: Die
Aufgreifung von sozialen Themen. So versucht sie insbesondere in größeren
Betrieben die Angst vor arbeitsplatzvernichtenden ausländischen Investoren
zu schüren. Ganz im Sinne dieser Unterteilung in “gutes deutsches” und
“böses ausländisches” (bzw. jüdisches) Kapital hetzt die NPD wie schon
die alten Nazis gegen die Gewerkschaften, die in einer
antifaschistischen Tradition stehen und der von der NPD beschworenen rassistischen
“Volksgemeinschaft” eine klare Absage erteilen. Neu am Wahlkampf der NPD
ist die starke Fixierung auf moderne Medien. Regelmäßig lädt die Partei
zu virtuellen Diskussionsrunden auf ihre Internetseite. Auf der
Veranstaltung in Bad Pyrmont soll eine “Wahlkampf-DVD” vorgestellt werden, bei
der es sich um eine Weiterentwicklung der “Schulhof-CD” handelt. Diese
sollen insbesondere ErstwählerInnen die tiefbraune Propaganda der NPD
näher bringen.






Dass sich die NPD Bad Pyrmont als Ort für eine Wahlkampfveranstaltung
ausgesucht hat, überrascht nicht. In dem Kurort herrscht, wie in so
vielen deutschen Kleinstädten, ein rechtes Klima. Bad Pyrmont kann dabei
auf eine lange unrühmliche Tradition zurück blicken. Nach der Befreiung
vom Faschismus 1945 ließen sich hier viele hochrangige Nazioffiziere
nieder, um im gediegenen Ambiente eines kleinen Kurorts ungestört ihren
Lebensabend verbringen zu können. Davon zeugt u.a. das “Ostheim”, ein bis
heute genutztes Veranstaltungszentrum der revanchistischen und von
Nazis durchsetzen Landsmannschaft Ostpreußen. Kein Unbekannter in Bad
Pyrmont ist auch die Nummer 2 auf der Landesliste der NPD: Friedrich Werner
Graf von der Schulenburg aus Hameln. Der Juwelier und ehemalige
Republikaner verfügt über nennenswerten Grundbesitz im Stadtgebiet.

Auf der NPD-Veranstaltung sollen einige “prominente” Mitglieder der
Partei sprechen, wie dessen Bundesvorsitzender Udo Voigt und der
Landesvorsitzende aus Mecklenburg Vorpommern, Stefan Köster, der gleichzeitig
als “Wahlkampfleiter” in Niedersachsen fungiert.

Wir rufen zum Protest gegen dieses Treffen der NPD auf! In Bad Pyrmont
wollen sich am 6. Januar Faschisten versammeln, die einen aggressiven
Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus vertreten. Für uns steht
fest, dass Faschismus keine Meinung sondern ein Verbrechen ist! Daher
werden wir nicht tatenlos zusehen, wenn sich die NPD versammeln will.

Antifaschistische Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz in Bad Pyrmont

06. Januar 2008 ab 11.00 Uhr
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