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Bildung: Demos in Düsseldorf und Hannover

21. Juni 2008 , Geschrieben von Parents Veröffentlicht in #Bildung

Bildung für deine Meinung ! 19.06.2008 18:48 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
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In Düsseldorf und Hannover ist es diese Woche zu verstärkten Protesten gegen das deutsche Bildungssystem gekommen. Während die Studenten die Studiengebühren anprangerten, forderten die Schüler ein besseres und gerechteres Schulsystem.
Marodes Bildungssystem

Auf dem Opernplatz und gegen die Bildungspolitik der schwarz-gelben Landesregierung haben heute Tausende Schüler in Hannover demonstriert. Schülervertreter forderten unter anderem mehr Lehrer, kleinere Klassen und eine bessere Ausstattung der Bildungseinrichtungen. "Weg mit dem maroden Schulsystem" war etwa auf Transparenten zu lesen. Die Veranstalter sprachen von rund 5.000 Teilnehmern, die Polizei von maximal 1.900. Die Bildungspolitik von CDU und FDP stoße auf großen Widerstand bei den Schülern, sagte Landesschülersprecher Patrick Ziemke. Er forderte ein "besseres und gerechteres" Schulsystem. Studentenvertreter nannten Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (CDU) einen "Bildungsterroristen". Im Anschluss an die Demonstration zog ein Teil der Schüler bis vor das Kultusministerium.


"Was Hessen kann können wir schon lange"

Rund 2500 Studenten aus Nordrhein-Westfalen haben nach Angaben der Polizei am Dienstag in Düsseldorf gegen Studiengebühren demonstriert. Nach Ende des Protestzugs setzte eine Gruppe von etwa 250 Studenten ihre Demonstration vor dem Landtag fort. Während eine Vertreterin der Grünen die Forderung der Studierenden unterstützte, kritisierte die nordrhein-westfälische FDP die Demonstration. Der Protest war am Mittag am Düsseldorfer Hauptbahnhof gestartet und von dort nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich durch die Innenstadt gezogen. Der Zug stand unter dem Motto "Was Hessen kann, können wir schon lange". Neben dem Erlass der Studiengebühren forderten die Studenten mit der Aktion in Düsseldorf außerdem einen garantierten Studienplatz für Bachelorabsolventen in den aufbauenden Masterprogrammen sowie eine bessere Vergleichbarkeit und Strukturierung der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge. Ein weiterer Kritikpunkt war die bauliche Situation der Universitätsgebäude, die als teilweise katastrophal bezeichnet wurde.


Demo gegen Kopfnoten

Am Freitag wollen Schüler aus dem ganzen NRW-Gebiet vor dem Düsseldorfer Landtag die Abschaffung von Kopfnoten erwirken. Horst Wenzel, der Sprecher der Landesschülervertretung, teilte mit, es würden bis zu 5000 Demonstranten erwartet. Um 14.00 Uhr soll an Düsseldorfer Hauptbahnhof der Protestzug beginnen in einer Kundgebung vom Landtag enden. Dieses Jahr werde erstmals das Sozialverhalten in Form einer Note in das Abschlusszeugnis einfließen. Darin werden die Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit/Sorgfalt, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft der Schüler bemessen. Die Oppositionsforderung nach einer Abschaffung der Kopfnoten, wurden durch CDU und FDP am Donnerstag wieder abgelehnt.


Gegen Eliten und "Bildungswahnsinn"

Auch in Bayern ist erneut eine Demonstration gegen Studiengebühren geplant. Studiengebühren seien kein Naturgesetz, so die Organisatoren sie seien lediglich eine politische Entscheidung. Wer eine derartige Bildungspolitik vertrete, habe es nicht länger verdient Bayern zu regieren, deswegen müsse dieser "Bildungswahnsinn" gemeinsam mit seinen Verursachern abgewählt werden. Durch den sogenannten "Numerus clausus" boomen die Nachhilfeinstitute. Während früher Nachhilfe vor allem solche Leistungsdefizite ausgleichen sollten, die die Versetzung akut gefährdeten, wird sie heute zunehmend auch gegeben, um den allgemeinen Notenschnitt anzuheben. Der Bereich der Nachhilfe wird zunehmend ökonomisch erschlossen, dabei kann eine Stunde schon Mal bis zu 30 Euro kosten. In Bayern soll die Demonstration am 24.07 in Augsburg um 15.00 auf dem Rathausplatz stattfinden.

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