Rechtsrockmusik - Stadt verbietet Konzert
Göttingen. Die Stadt Göttingen hat am Freitag ein für Samstag geplantes Konzert in einem Club an der Hannoverschen Straße verboten. Die Untersagung erfolge aus konzessionsrechtlichen Gründen, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Bei dem Konzert sollten drei Musikgruppen auftreten, die dem rechtsextremen Spektrum zuzurechnen seien, hieß es in der Mitteilung. Eine Gegenkundgebung vor der Gaststätte sei unter Auflagen genehmigt worden.
Das Konzert, das als private Veranstaltung deklariert worden war, sorgt seit Tagen für Unruhe in der linken Szene der Stadt. Die eingeladenen Bands verbreiteten faschistisches und rassistisches Gedankengut, hatten linke Gruppen kundgetan und Widerstand angekündigt: "Solche Konzerte mit gemischtem Publikum und zum Teil nach außen unpolitischen Bands dienen als Rekrutierungsfeld für die rechte Szene."
Auch der Linke-Landtagsabgeordnete Patrick Humke-Focks (Göttingen) hatte die Behörden aufgefordert, das Konzert zu verhindern. Die angekündigten Bands seien der rechtsextremen Musikszene und deren Umfeld zuzuordnen. Der Veranstalter verwahrte sich in einer Mitteilung gegen diese Einordnung des Konzerts. Zwar hätten Skinhead-Gruppen auftreten sollen, diese seien aber unpolitisch.
Das Konzert war in einem Club geplant, der der Rotlichtszene zugerechnet wird. (coe)