"Snevern Jungs" knicken ein
Die Sonntagsausgabe vom Weser Kurier, Bremen berichtet:
SCHNEVERDINGEN. Für die „Snevern Jungs“ wäre es ein Spießrutenlauf geworden – da hat ihr Anführer Mathias Behrens offenbar weiche Knie bekommen und die Teilnahme seiner rechtsextremen Truppe am Heidelauf in Schneverdingen kurzerhand abgesagt: Per Flugblatt, das in Schneverdinger Briefkästen geworfen wurde, teilten die braunen Kameraden mit, dass sie sich von „einer aufgehetzten Meute“ nicht provozieren lassen wollten und deshalb diesmal lieber zu Hause blieben. Für den Veranstalter des Heidelaufes, den TV Jahn, war der braune Spuk deshalb vorbei noch bevor er begonnen hatte: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich das Flugblatt in die Hände bekommen habe“, sagte Vereinschef Hans-Jürgen Thömen. In den drei Jahren zuvor hatten sich die „Snevern Jungs“ unter die Teilnehmer gemischt und dabei Hemden mit einem Aufdruck getragen, auf dem verklausuliert der Holocaust geleugnet wurde.
Unterschreiben gegen rechts
Damit das nicht noch einmal passieren konnte, war der Verein diesmal bestens präpariert. Der Lauf stand unter dem Motto: „Wir sind gegen Rassimus, Intoleranz und Extremismus.“ Jeder Teilnehmer musste sich per Unterschrift mit diesem Motto einverstanden erklären. Für die vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsextremisten der „Snevern Jungs“ eine offenbar unüberwindliche Hürde und wohl der wahre Grund für ihr Einknicken. Unterstützt wurde der Verein vom Landspräventionsrat Niedersachsen und von dem im Februar gegründeten Bündnis „Schneverdingen ist Bunt“. Dessen Sprecherin Maren Ahrens sagte: „Es ist gut, dass die ’Snevern Jungs’ diesmal weggeblieben sind. Dennoch werden wir unsere Arbeit gegen rechts fortsetzen, denn die ’Snevern Jungs’ sind leider auch in Zukunft Teil der Realität.
Der Autor Stefan Schölermann ist Redakteur bei NDR Info
KURIER AM SONNTAG 31.8.08
"Snevern Jungs" knicken ein
Rechtsextreme nicht beim Heidelauf
Von Stefan SchölermannSCHNEVERDINGEN. Für die „Snevern Jungs“ wäre es ein Spießrutenlauf geworden – da hat ihr Anführer Mathias Behrens offenbar weiche Knie bekommen und die Teilnahme seiner rechtsextremen Truppe am Heidelauf in Schneverdingen kurzerhand abgesagt: Per Flugblatt, das in Schneverdinger Briefkästen geworfen wurde, teilten die braunen Kameraden mit, dass sie sich von „einer aufgehetzten Meute“ nicht provozieren lassen wollten und deshalb diesmal lieber zu Hause blieben. Für den Veranstalter des Heidelaufes, den TV Jahn, war der braune Spuk deshalb vorbei noch bevor er begonnen hatte: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich das Flugblatt in die Hände bekommen habe“, sagte Vereinschef Hans-Jürgen Thömen. In den drei Jahren zuvor hatten sich die „Snevern Jungs“ unter die Teilnehmer gemischt und dabei Hemden mit einem Aufdruck getragen, auf dem verklausuliert der Holocaust geleugnet wurde.
Unterschreiben gegen rechts
Damit das nicht noch einmal passieren konnte, war der Verein diesmal bestens präpariert. Der Lauf stand unter dem Motto: „Wir sind gegen Rassimus, Intoleranz und Extremismus.“ Jeder Teilnehmer musste sich per Unterschrift mit diesem Motto einverstanden erklären. Für die vom Verfassungsschutz beobachteten Rechtsextremisten der „Snevern Jungs“ eine offenbar unüberwindliche Hürde und wohl der wahre Grund für ihr Einknicken. Unterstützt wurde der Verein vom Landspräventionsrat Niedersachsen und von dem im Februar gegründeten Bündnis „Schneverdingen ist Bunt“. Dessen Sprecherin Maren Ahrens sagte: „Es ist gut, dass die ’Snevern Jungs’ diesmal weggeblieben sind. Dennoch werden wir unsere Arbeit gegen rechts fortsetzen, denn die ’Snevern Jungs’ sind leider auch in Zukunft Teil der Realität.
Der Autor Stefan Schölermann ist Redakteur bei NDR Info
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